Leutkirch / win - Ein Jahr lang hat die Ausbildung gedauert, nun haben Philipp Lücke und Benjamin Djinic ihre Umweltmentoren-Zertifikate im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft überreicht bekommen. Die Neuntklässler der Grund- und Werkrealschule (GWRS) am Adenauerplatz sind künftig Ansprechpartner in Sachen Umweltschutz.
37 Schüler aus insgesamt 19 Haupt-, Werkreal-, Real- und Gemeinschaftsschule sowie dem Gymnasium nahmen an der Fortbildung mit dem Schwerpunkt Klimaschutz teil.
„Ein langjähriger Baustein des Schulkonzepts in Baden-Württemberg sind verschiedene Schülermentoren-Ausbildungen“, sagt Schulleiterin Tanja Jovanovic. So wurde die Schule auf das Umweltmentoren-Programm aufmerksam. Nachdem Lehrerin Sladjana Simic die Schüler ausgesucht hatte, schickte sie eine E-Mail an das Ministerium. „Dann waren wir dabei“, erzählen Philipp und Benjamin stolz.
„Ich kannte die Jungs aus meiner früheren Klasse und wusste, dass Philipp und Benjamin die richtigen für dieses Programm sind“, sagt Simic. Philipp war früher bereits Energiemanager, kümmerte sich also darum, dass in der Klasse aufs Stromsparen geachtet wird, und beschäftigt sich auch hobbymäßig mit Energie, wie er sagt. Außerdem wolle er einmal Elektriker werden.
Benjamin sei ebenfalls sehr interessiert, so Lehrerin Simic. Sie betreute die jetzigen Neuntklässler während ihrer Ausbildungszeit. Im vergangenen Schuljahr ging es los. Nach einem viertägigen Einführungskurs in Tübingen, zu dem sie alleine, ohne Eltern, mit dem Zug gefahren sind, hatten sie bereits erste Aufgaben für die GWRS-Schüler mit im Gepäck.
Energierallye organisiert
„Wir organisierten eine Energierallye für die Fünftklässler“, sagt Benjamin. Mit Hilfe von Versuchen, der Tafel und einer Power-Point-Präsentation erklärten die Schüler den Treibhauseffekt, das Messen der Beleuchtungsstärke sowie Wärme und Strom. „Es hat Spaß gemacht, die Fünftklässler zu unterrichten“, sagen beide.
„Auch die Fünftklässler fanden die Rallye sehr spannende“, ergänzt Simic. Im zweiten Modul der Ausbildung gingen Philipp und Benjamin vier Tage lang nach Friedrichshafen. Dort lernten sie einiges über Biogas, Solaranlagen, Windkraft und Wasserkraft. Um das gelernte umzusetzen, stehe bald ein Besuch einer regionalen Biogasanlage auf dem Programm, erklärt Benjamin.
Ihre Projekte, die sie im Rahmen der Umweltmentoren-Ausbildung an GWRS umgesetzt haben oder noch verwirklichen möchten, präsentierten die Schüler schließlich bei einer Abschlussveranstaltung im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Stuttgart. „Dort gab es einen Markt der Möglichkeiten, an dem wir teilgenommen haben“, so Benjamin weiter.
Der 14-Jährige, der später beruflich etwas in Richtung Metallbranche machen möchte, ist begeistert von der Mentorenausbildung. „Es bringt was für den Physikunterricht und ich achte jetzt zu Hause mehr auf den Stromverbrauch.“ Dem stimmt Philipp zu: „Ich würde es wieder machen, denn es macht einfach Spaß.“