Leutkirch / mil - Relativ unspektakulär ist die Gemeinderatssitzung am Montagabend verlaufen. Bis zum Tagesordnungspunkt sieben „Bekanntgaben“. Dann wurde öffentlich, was seit Ende Dezember 2013 hinter verschlossenen Ratstüren diskutiert wurde: Zwei Wohngebäude mit insgesamt 20 Wohneinheiten sollen auf dem ehemaligen Areal der Deutschen Bahn zwischen Bahnhofstraße und Karlstraße gebaut werden.
Inklusive Tiefgarage mit 36 Stellplätzen. Bei 13,50 Meter, beziehungsweise 13,45 Meter liegen die Firsthöhen der Häuser. Ein Memminger Wohnbauunternehmen zeichnet als Bauherr verantwortlich. Noch in diesem Jahr ist mit der endgültigen Baugenehmigung zu rechnen, und bereits im Frühjahr soll mit dem Bau begonnen werden.
Wandhöhe liegt bei 13.50 Meter
Nachdem die ursprüngliche Planung des Bauherren vom 20. Dezember 2013 die Firsthöhen im Gebiet um bis zu zwei Meter überragte – 17,89Meter sollte das derzeit als Haus B bezeichnete Gebäude im Bahnhofspark hoch werden –, musste umgeplant werden, schilderte Bauamtsmitarbeiter Roland Braun. Insbesondere bei Haus B wurde abgespeckt: vier Vollgeschosse plus Dachgeschoss, das als Penthouse-Wohnung genutzt werden soll, und Flachdach bedeuteten nun, dass sowohl die Wand- als auch die Firsthöhe bei 13,50 Meter liegen. Somit unterschreite die Firsthöhe jene der bestehenden Gebäude Karlstraße 17 und 19 um 2,34 Meter. Das Vorhaben füge sich nun auch nach dem Maß der Nutzung in die Eigenart der näheren Umgebung ein und sei aus planungsrechtlicher Sicht genehmigungsfähig, sagte Braun.
Auch die Planung für Gebäude A an der Karlstraße habe sich „geringfügig“ verändert. Weil die Grenzabstände in der ursprünglichen Planung zu gering ausgefallen waren, sei auch hier die Firsthöhe um 20 Zentimeter auf 13,45 Meter verändert worden. Bei 8,73 Metern endet die Wandhöhe des Hauses mit drei Vollgeschossen plus Dachgeschoss.
Vier zusätzlich geplante Stellplätze vor dem Gebäude seien dagegen aufgrund der Kreuzungssituation in der Karlstraße nicht genehmigungsfähig, erläuterte der Verwaltungsmann.
Von der Bahnhofstraße aus solle künftig in die Tiefgarage eingefahren werden, und zwar zwischen den Gebäuden Bahnhofstraße 14 und 16, reagierte Braun auf Hedwig Seidel-Lerchs (CDU) Einwand, diese auch entsprechend breit zu gestalten.
Dies bejahte Braun mit dem Hinweis, dass zwei Autos aneinander vorbeikommen müssten, um keine Rückstaus in die Bahnhofstraße zu provozieren.
Gottfried Härle, Fraktionschef des Bürgerforums Leutkirch, regte an, die bauliche Entwicklung des Quartiers genauer unter die Lupe zu nehmen: „Gibt es mal einen Bebauungsplan?“ Denn insbesondere die „alten Gebäude“ seien Stadtbild prägend und damit erhaltenswert. Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle signalisierte in dieser Sache Gesprächsbereitschaft, wies jedoch daraufhin, dass es rechtlich im Innenbereich für die Stadt äußerst schwierig sei, einschränkend zu wirken. Vielmehr gelte es dann, rechtlich abzuklären, welche beschränkenden Möglichkeiten es überhaupt gebe.