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Galloways sorgen für Artenschutz

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Leutkirch / gs - Bewusst darüber sind sich die gewaltigen Vierbeiner bestimmt nicht, was sie der Natur Gutes tun, aber sie erfüllen haargenau diesen Zweck. Die Rede ist von Galloways und Wasserbüffeln, die seit einigen Jahren für die Wiederentstehung der Artenvielfalt im Argenseevorland auf einer Weidefläche von 17 Hektar (insgesamt 33 Hektar) bei Gebrazhofen eingesetzt werden.

Beim Projekt handelt es sich um Maßnahmen des Straßenbauamts Ravensburg, bei denen anhand der Hilfe von Galloways und Wasserbüffeln vielen Arten von Pflanzen, Vögeln und Insekten die Möglichkeit gegeben wird, sich wieder zu entwickeln und die als Ausgleichsmaßnahme zur Ortsumfahrung Gebrazhofen geschaffen wurde. Außerdem gilt das Projekt als Versuch, nicht in landwirtschaftliche Flächen einzugreifen.

„Vom Artenschutz her ist das das erfolgreichste Projekt, das jemals gemacht wurde“, sagt Walter Seifert von Pro Regio und fügt hinzu: „In kürzester Zeit haben sich hier wieder viele Tierarten eingestellt.“ So sei mittlerweile wieder der östliche Glanzflachläufer - eine Käferart - heimisch, der nicht nur landesweit, sondern auch bundesweit vom Aussterben bedroht sei. Zu Beginn des Projekts seien keine bis maximal fünf Pflanzenarten vorhanden gewesen. Ansonsten seien lediglich noch Schilf und Sauergräser gewachsen. Immerhin auf 40 Arten habe sich die Anzahl innerhalb der vergangene Jahre erhöht.

Bei den Brutvögeln sei eine Steigerung von 32 auf 55 Arten festgestellt worden, so Seifert weiter. In den Wasserbüffel- und Gallowaybereichen gebe es mittlerweile wieder 24 verschiedene Käferarten. Ein Unterschied zwischen beweideten und nicht beweideten Flächen ist klar erkennbar: Wo die tierischen Umweltpfleger am Werk waren, zeigt sich mittlerweile eine kurzrasige und artenreiche Vegetation. Dagegen berherrscht monokulturelles Schilf die unbeweideten Bereiche.

„Ein Spaziergang am Abend durch dieses Gebiet ist für mich erholsamer als jede andere Sportart“, sagt Galloway-Besitzer Thomas Beckers aus Gebrazhofen, der seine Tiere demnächst ins Winterquartier holt, das sich überwiegend im Freien befindet. „Denen ist es richtig wohl, wenn es kalt ist“, so Beckers. Im Frühjahr, und sobald es die Natur erlaube, kommen die zotteligen Tiere dann wieder auf die Weide, um ihren Zweck zu erfüllen.


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