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Firmen für Fahrgemeinschaften gesucht

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Leutkirch / sz - Die Leutkircher Firma Elobau hat ein Ziel: „Wir möchten ständig umweltfreundlicher werden“, sagt Bettina Baron. Sie ist für die Firmenkommunikation zuständig. So wolle Elobau nicht nur ein Waldstück aufforsten, eine Biogasanlage in Kißlegg mit eigenem Kaffeesatz beliefern und CO2-neutrale Materialien einkaufen, sondern vor allem ein Mobilitätskonzept vorantreiben.

„Das steht auf drei Füßen“, erklärt Armin Hipper. Seit März ist er Nachhaltigkeitsmanager bei Elobau. Die erste Säule sei das Flottenmanagement. „Unsere Firmenfahrzeuge haben derzeit den Energieeffizienzklassen-Standart B, also Mittelmaß“, sagt Hipper.

SUVs sind verboten

Bis 2017 müssten alle neu angeschafften Fahrzeuge mindestens A, oder A+ vorweisen. Heißt: „Wenn sich Mitarbeiter neue Fahrzeuge aussuchen, müssen sie darauf achten, dass diese Energieeffizienzvorgaben erfüllen“, so Hipper. Auch SUVs, also Geländewagen, dürften künftig nicht mehr gekauft werden. „Das fand der TÜV-Süd so gut, dass er uns dafür mit dem Green-Fleet-Award ausgezeichnet hat“, sagt Hipper sichtlich stolz.

Außerdem zählten zu den vier werksinternen Fahrzeugen drei Elektroautos und ein kleiner Lastwagen. „Da schauen wir auch, ob wir den irgendwann als Elektrofahrzeug einkaufen können“, ergänzt Baron. Neben dem Flottenmanagement stehe das Thema Fährräder hoch im Kurs. „Wir haben eine Umfrage bei unseren Mitarbeitern zum Thema Mobilität gemacht“, sagt Hipper. Darin abgefragt wurden unter anderem, ob Mitfahrgelegenheiten genutzt werden, und ob Mitarbeiter auch mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen. Das Ergebnis: „Wir haben festgestellt, dass ein Drittel der Mitarbeiter weniger als sechs Kilometer zur Arbeit fahren muss, etwa die Hälfte weniger als zehn Kilometer.

So kam der Gedanke des Dienstfahrrads auf. „Es gibt bereits Firmen, die das praktizieren“, sagt Hipper. Angeschaffte werde das Fahrrad vom Unternehmen. Der Mitarbeiter lease es schließlich auf drei Jahre und versteuere es monatlich mit einem Prozent des Bruttoanschaffungswerts. Das Fahrrad könne dadurch auch privat genutzt werden.

Welche Fahrräder ausgesucht werden, entscheiden die Mitarbeiter selbst. „So können nicht so sportliche Leute, oder Mitarbeiter die zehn Kilometer weit weg wohnen beispielsweise ein E-Bike wählen“, erklärt Hipper. 68 Interessenten für das Dienstfahrrad-Modell gebe es bereits. „Derzeit wird geprüft, ob das Konzept umsetzbar ist“, fährt der Nachhaltigkeitsmanager fort.

Werksfahrräder für alle

Bereits jetzt setzt Elobau auf Werksfahrräder mit denen die Mitarbeiter zwischen den Werken 1 und 2 in Leutkirch hin und her fahren. „Die Räder werden sehr gut angenommen“, sagt Baron.

Als dritte Säule im Mobilitätskonzept setzt Elobau auf Mitfahrgelegenheiten. „Wir haben in unserem Intranet eine Plattform, wo sich Mitarbeiter zu Fahrgemeinschaften zusammenschließen können“, erklärt Baron. Doch das Thema Mitfahrgelegenheiten soll noch weiter wachsen. „Wir haben überlegt, wie wir viele Arbeitnehmer erreichen können“, sagt Hipper.

Die Idee: Flinc, ein Mitfahrnetzwerk für jedermann. Das Problem: Es fehlt an Unternehmen, die mitmachen möchten. „Flinc hat viele Firmen zwischen Leutkirch, Wangen und Ravensburg gefragt, aber niemand hatte Interesse“, sagt Hipper. Dabei funktioniere das ganz nur, wenn viele daran teilnehmen.

Zeitnah Mitfahrer suchen

Flinc ist eine App, die sich jeder kostenlos auf sein Handy laden kann. Hat ein Arbeitnehmer Feierabend, kann er das online bekanntgeben und zeitnah Mitfahrer suchen. „In Städten funktioniert das schon ganz gut, aber auf dem Land ist es schwierig“, sagt Baron. Wenn Unternehmen den Service in ihrem Intranet veröffentlichen möchten, sei das kostenpflichtig. „Flinc überlegt nun, den Landkreis Ravensburg als Multiplikator mit ins Boot zu holen“, ergänzt Hipper.

Übrigens: Für sein Umweltmanagement ist Elobau in diesem Jahr für den Umweltpreis des Landes Baden-Württemberg in der Kategorie Industrieunternehmen mit mehr als 250Mitarbeitern nominiert. Der Preis wird am 3. Dezemmber in Stuttgart vergeben. „Das ist ein sehr anspruchsvoller und renommierter Preis, deshalb sind wir stolz, nominiert zu sein“, so Hipper.


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