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Aggressiver Pilz aus Ostasien sorgt für Eschentriebsterben

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Leutkirch / sz - Falsches, weißes Stengelbecherchen nennt sich ein Pilzerreger, der bereits seit 2009 ein Austrocknen der Eschentriebe verursacht und auch in Leutkirch wütet.

Dass die Eschen einmal massiv bedroht sein würden, war bis vor wenigen Jahren lediglich in Expertenkreisen bekannt. Doch seit der hoch aggressive Pilz namens falsches, weißes Stengelbecherchen aus Ostasien in Baden-Württemberg eingeschleppt wurde, hat sich die Schadensfläche im Land bis zum heutigen Tag verfünffacht. „Festgestellt wurde der Pilz erstmals 1990 in Litauen und Polen“, sagt Stadtförster Karl-Josef Martin.

Damals seien in erster Linie junge Eschentriebe vom Pilz befallen worden, was zu einem Austrocknen der Baumkronen geführt habe. „Uns ist in diesem Jahr aufgefallen, dass die Eschen erst spät ausgetrieben und bereits schon im Spätsommer ihr Laub abgeworfen haben. Dies war nicht nur bei den jungen Bäumen, sondern auch bei den alten zu beobachten“, schildert Martin. Mittlerweile komme bei den Bäumen auch noch eine Infektion im Wurzelbereich hinzu: der sogenannte Hallimaschpilz, der auch als Forstschädling gilt und durch dessen Aktivitäten die Standfestigkeit eines befallenen Baumes nicht mehr zu gewährleisten sei.

Nur etwa drei bis fünf Prozent der Eschen überleben

Besonders Eschen bevorzuge der Hallimaschpilz, da diese Baumart in der Regel auf einem feuchten Untergrund wächst. Wie viele Exemplare der Baumart in Leutkirch das Schicksal des Niedergangs ereilen wird, sei unklar. Martin hierzu: „Die forstliche Versuchsanstalt in Freiburg geht davon aus, dass nur etwa drei bis fünf Prozent der Eschen überleben können.“ Entfernt werden aus Sicherheitsgründen in nächster Zeit vorrangig betroffene Eschen entlang viel befahrener Straßen oder an viel benutzten Fußwegen, wie zum Beispiel beim Trimm-Dich-Pfad.

Radikale Maßnahmen lehnt Martin jedoch zunächst ab. Kranke Bäume seien mittlerweile im gesamten Stadtwaldgebiet durch Martin und sein Team gekennzeichnet worden. Der Schaden in Leutkirch halte sich allerdings in Grenzen, da der Leutkircher Waldbestand nur einen geschätzten Eschenanteil in Höhe von sechs Prozent aufweise.

Als wirtschaftlichen Schaden sieht Martin einen Rückgang des Holzes für die Möbelholzindustrie oder für die Herstellung von Werkzeugstielen. Selbstverständlich aber auch den Verlust der Art an sich. „Auf der Wilhelmshöhe gibt es schon ein paar alte, eindrucksvolle Eschen, um die es einfach schade ist“, bedauert der Förster. Um den Eschenbestand retten zu können, sieht der Fachmann die Kreuzung mit einer anderen, gegen den Pilz resistenten Art als einzige Chance.

„Vor allem alte Eschen sind vom Pilz betroffen und verursachen somit eine Gefahr für Fußgänger und den Straßenverkehr“, sagt Martin und fügt hinzu: „Ich gehe davon aus, dass in den nächsten drei Jahren viele Eschen aus dem Wald entnommen werden müssen.“


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