Leutkirch / mil - Die Stadt Leutkirch optimiert ihre Parkplatzsituation. Dies hat der Gemeinderat am Montagabend einstimmig beschlossen. Rund 20000 Euro investiert Leutkirch 2015 in vier weitere Parkscheinautomaten. Entlang des Bahnhofspark gelten künftig die Tarife entsprechend der Parkgebührenzone II. Dies bedeutet, die erste halbe Stunde ist frei, danach kostet eine weitere Stunde 30 Cent und daran anschließend jede weitere halbe Stunde jeweils 50 Cent.
Außerdem könnten die Parkplätze südlich der Wurzacher Straße für Bahnreisende entsprechend ausgewiesen werden, diese schlügen dann mit einem Tagessatz von zwei Euro zu Buche. Neben den bestehenden Behindertenparkplätzen wird es zukünftig auch Familienparkplätze geben. Zu guter Letzt verständigten sich Verwaltung und Räte darauf, das in die Jahre gekommene Parkleitsystem zu optimieren.
Geschäftsbereichsleiter Elmar Haag klärte die Ratsmitglieder darüber auf, dass zwischenzeitlich die Parkplätze an den Bahnhofsarkaden von der Stadt überwacht würden, um Dauerparkern ein Schnippchen zu schlagen. Dies geschehe im Interesse der Einzelhändler auch in der Innenstadt.
Zuteilungsproblem anstatt Parkplatznot
Der von „vielen Interessensgruppen“ bemängelte Parkplatznot in Leutkirch machte er dagegen den Garaus: Eine Erhebung der Straßenverkehrsbehörde über eine Woche hinweg habe ergeben, dass es an jedem Wochentag und zu unterschiedlichen Tageszeiten freie Parkplätze im Leutkircher Stadtgebiet gebe. In erster Linie ein „Zuteilungsproblem“ sei die beklagte Parkplatznot deshalb. Für umso sinnvoller erachteten es daher die Ratsmitglieder, das in die Jahre gekommene Parkleitsystem in Leutkirch anzupassen. Ob es schon Vorschläge zu einem Parkleitsystem gebe, wollte Gottfried Härle, Fraktionschef des Bürgerforums Leutkirch, konkret wissen. Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle verwies darauf, dass die „Lenkung des Verkehrs ein wichtiges Thema“ sei, das in Zusammenhang mit der Innenstadtkonzeption besprochen, und danach zur Diskussion in den Gemeinderat gebracht werde.
Sowohl bei den Familienparkplätzen als auch bei jenen für Bahnreisende erachteten neben Härle auch Günther Falter, Die Unabhängigen, und Hedwig Seidel-Lerch (CDU) eine Kontrolle, ob sich zu Recht abgestellte Fahrzeuge auf den ausgewiesenen Flächen befinden für schier unmöglich. Falters Vorschlag, Familien einen Berechtigungsschein in die von der Stadt ausgegebene Geburtentasche zu legen, fand bei der Verwaltung wenig Gehör.
„Wer definiert Familien? Sind es jene mit drei Kindern, oder auch Erwachsene mit gebrechlichen Eltern?“, gab der Schultes zu bedenken. Vielmehr appellierte Henle an das Verantwortungsbewusstsein der Bürger.
Rupert Steinles (FW) Thema, dass es an manchen Tagen aufgrund der links und rechts parkenden Autos in der Bahnhofsstraße kaum mehr ein Durchkommen gebe, will Elmar Haag künftig mit Argusaugen beobachten. Und in Sachen Fahrradboxen erfuhr Hedwig Seidel-Lerch von OB Henle, dass diese frühestens im Rahmen der geplanten Bahnsteigsanierung installiert werden.