Leutkirch / sz - Traditionell hat am 4. Januar, dem Todestag von Pfarrer Hieber, die Generalversammlung des mehr als 600 Mitglieder zählenden Pfarrer-Augustinus-Hieber-Gedächtnisvereins (PHV) im Pfarrstadel Merazhofen stattgefunden. Anwesend war erstmals mit Domkapitular Paul Hildebrand ein Vertreter der Rottenburger Diözesanleitung, der den Festgottesdienst zuvor mit acht Geistlichen gefeiert hatte.
Der zweite Vorsitzende Armin Fehr eröffnete die Mitgliederversammlung, die Sekretärin der Vereinsgeschäftsstelle, Angelika Sommer, berichtete von insgesamt 30000 Aufschrieben in 32 Fürbittenbücher seit Vereinsgründung und mehr als 1000 Votivtafeln. Der Verein habe sehr viel Resonanz von Menschen aus allen Teilen Deutschlands, und 90000 Novenenblätter seien seit 2008 kostenlos verteilt worden.
"Bezeichnend in vielen Schreiben ist die Sorge um das Priestertum und die Zukunft der Kirche. Viele berichten aber auch, wie sie durch Pfarrer Hieber wieder zum Glauben gefunden hätten sowie von beeindruckenden Heilungen nach der Fürbitte zum Segenspfarrer", sagte Angelika Sommer. Die Öffentlichkeit sei über Merazhofen und den PHV 2014 durch überregionale Zeitungsartikel sowie eine Fernsehsendung informiert worden. Dem Verein wurde ein Filmprojekt über das Leben und Wirken von Pfarrer Hieber angeboten. Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Landtagspräsident Guido Wolf sowie diverse Adelshäuser äußerten sich dazu positiv.
Vorsitzender Dekan Kurt B. Susak bat die Anwesenden um Geduld zum Thema Seligsprechung. Der PHV bereite zusammen mit einem Postulator in Rom den Antrag vor. Zu gegebener Zeit könne Bischof Gebhard Fürst das dann gut vorbereitete Verfahren eröffnen. Zuerst gelte es aber für die Diözese, das Seligsprechungsverfahren für Bekennerbischof Sproll abzuschließen. "Es freut uns als Verein, dass so viele Menschen den Weg nach Merazhofen und zu Pfarrer Hieber finden. In einer Zeit, in der die Kirche viel Gegenwind verspüre, sei das Glaubenszeugnis von Hieber bedeutsam. Merazhofen habe sich für viele zu einem Ort des Glaubens und der Hoffnung entwickelt", sagte Dekan Susak.
Er dankte allen Vorstandsmitgliedern für ihre Arbeit. Kassier Konrad Schöllhorn wurde durch die Kassenprüfer Christian Marka und Berthold Haas einwandfreie Buchhaltung bescheinigt. Der gesamte Vorstand wurde für beide Geschäftsjahre einstimmig entlastet. Domkapitular Paul Hildebrand dankte in seiner Ansprache dem Hieber-Gedächtnisverein für sein jahrelanges großes Engagement. Das Grab von Pfarrer Hieber, die vielen Glaubenszeugnisse der Menschen, die sich hier einfinden und Segenspfarrer Hieber ehrend gedenken, beeindruckten ihn sehr. Er bat um das Gebet für die Priester und um Neuberufungen.
Kreuzwegbau soll weitergehen
Beim Kreuzwegbau auf der Anhöhe bei Merazhofen hoffe man, dass es 2015 weitergehen könne, so Susak. Dekan Susak ging kurz auf das leerstehende Pfarrhaus ein, das für eine Vereinsgeschäftsstelle mit Ausstellung und Archiv geeignet erscheint. Mit Pfarrer Elmar Schneider und dem Kirchengemeinderat Merazhofen werde über eine Nutzung nachgedacht. Zuerst sei jedoch eine Renovierung fällig.