Leutkirch / win - Beim SZ-Jahresgespräch hat sich Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle zu verschiedenen Themen geäußert.
Finanzen: 90 Prozent des Haushalts stellen sich durch gewisse Umlagen und Aufgaben von alleine auf, "die restlichen zehn Prozent sind für uns interessant", sagt Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle. Der Tatsache, dass für mittelfristige Investitionen das städtische Sparbuch geplündert werden muss, sieht der Rathauschef gelassen. "Es ist nichts Negatives, wenn man Geld vom Sparbuch abheben muss. Das macht jeder normale Mensch." Die Stadt habe damals, als die Einnahmen noch besser waren, versucht, Geld auf die Seite zu bekommen. "Das hilft uns nun, große Projekte zu stemmen", so Henle.
Gewerbeansiedlung: "Wir sind sehr aktiv dabei, Gewerbeansiedlungspolitik zu betreiben", sagt OB Hans-Jörg Henle. Die Flächen des Gewerbegebiets Memminger Straße seien bereits alle reserviert oder verkauft. "Dort werden 2015 einige Bauvorhaben umgesetzt", so Henle weiter. Auch beim Bau des Goldschmitt Technologie Centers gehe es wohl im Frühjahr voran. "Es sieht sehr gut aus. Wir sind derzeit mit weiteren Firmen im Gespräch", erklärt der Rathauschef. "Außerdem sind wir dabei, ein interkommunales Gewerbegebiet mit Nachbarkommunen im Heidrain bei Tautenhofen zu entwickeln", fährt er fort. Dabei soll ein Gewerbeschwerpunkt für die ganze Region entstehen.
Baugebiete: Zum neuen Leutkircher Baugebiet "Beim Marienhof" sagt Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle: "Wir haben sehr viel Kraft aufgewendet, um dieses Projekt auf die Beine zu stellen." Nun sei Leutkirch wieder gut versorgt, außerdem gebe es weitere Flecken, die bebaut werden können – wie an der Allmandstraße. Die große Freifläche dort soll aber erhalten bleiben. "Wenn Center Parcs kommt, müssen wir überlegen, wie wir die Familien nach Leutkirch holen. Da ist die Wilhelmshöhe als Naherholungszentrum ideal. Deshalb wollen wir sie niemals verbauen, eher mit Spielmöglichkeiten ausstatten", sagt Henle. Weitere bebaubare Flächen gebe es in Urlau, und auch in Friesenhofen werde man sich Gedanken machen.
Innenstadtentwicklung: Um herauszufinden, wie Leutkirch die Innenstadt attraktiver gestalten kann, wurde vor einigen Monaten die "Zukunftsinitiative Leutkirch im Allgäu" ins Leben gerufen. Die Imakomm Akademie GmbH aus Aalen wurde beauftragt, ein Gutachten zu erstellen. Die Ergebnisse sollen im ersten Quartal 2015 dem Gemeinderat vorgestellt werden.
Schulstandort: "Wir schließen keine Schule, sie werden nur durch fehlende Kinder geschlossen", sagt Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle mit Blick auf die Leutkircher Schullandschaft. Denn im November wurde im Gemeinderat beschlossen, dass die Werkrealschule in Gebrazhofen schließen muss. Die Grundschule in Ausnang werde – weil es dort eine positive Geburtenentwicklung gab – in zwei Jahren neu betrachtet. Danach folgen Beratungen über den Zusammenschluss der Grundschulen Ausnang und Wuchzenhofen.
Stadtjubiläum: 2016 feiert Leutkirch den 1250. Geburtstag. Zum Jubiläum gebe es bereits einige Überlegungen und auch eine Arbeitsgruppe, sagt OB Hans-Jörg Henle. "Wir möchten ein richtig schönes Jubiläum feiern, das am Dreikönigstag 2016 mit einem Auftritt eines sinfonischen Blasorchesters startet." Danach folgt ein besonderer Neujahrsempfang mit einem Historiker. Und auch sonst sei einiges geplant. (win)