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Schulen werden den Fokus mehr auf den einzelnen Schüler richten

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Leutkirch / khs - "Baden-Württemberg hat die höchste Erfolgsquote beim Abschluss des Studiums", sagt Eugen Hoh zu den Vorträgen zum Thema "Chancen für das Gymnasium – Eltern- und Schulpolitik" am Mittwochabend im Cubus.

Für den Schulleiter des Hans-Multscher-Gymnasiums ist dieser hohe Leistungsstand aber kein Ruhekissen, weshalb er sich bereits Zukunftsgedanken über das "Gymnasium 2020 – nachhaltige und individuelle Potenzialentfaltung aller" gebündelt "auf einer DinA4 Seite" machte: Wichtige Faktoren seien dazu die Lehrer-Schüler Beziehung, das professionelle Lehrerhandeln, die Leistungsmessung auch mit Noten und die Balance und Rhythmisierung der Lernprozesse in einer Ganztagesschule mit Lehrer- und Schülergesteuerten Impulsen.

Einen wegweisenden Beitrag dazu sieht Projektleiter Friedemann Stöffler aus Mössingen mit der von der Robert-Bosch-Stiftung geförderten Initiative "Abitur im eigenen Takt", entwickelt von Lehrern aus vier Gymnasien des Landes: Dabei sollen die Schüler mit der Begleitung von Tudoren ihren eigenen Weg zum Abitur im individuellen Zeitraum von zwei bis drei Jahren finden.

Freiräume entstehen

Dieses System werde bereits in finnischen Schulen mit großem Erfolg praktiziert, der Unterricht müsse dabei in klar abgegrenzten Modulen angeboten werden. Diese könne dann der Schüler nach "seinem Takt und seinen Fähigkeiten" auswählen, zum Beispiel auch wiederholen oder vertiefen. Zudem entstehen dadurch Freiräume, wie für Auslandsaufenthalte oder mehr Zeit für außerschulische Aktivitäten.

Bei großen Schulen erwartet Stöffler mit diesem Modell keine höheren Kosten, generell werden sie unter denen eines G9-Gymnasiums liegen. Mit der Unterstützung "möglichst vieler Länder und Verbände" wird ein Antrag an die Kultusminister-Konferenz für einen dreijährigen Schulversuch gestellt.

Seit 2011 gibt es an mehr als 100Standorten in Deutschland "Kulturagenten für kreative Schulen", so Susanne Rehm von der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung. Diese Agenten sollen Kinder und Jugendliche für Kunst und Kultur begeistern und ihre Vielfalt erfahrbar machen. Dabei werden die Potenziale von "Kopf, Hand und Herz" vor Ort genutzt und vernetzt. Bei den Projekten werde der ganze Mensch gefordert und gefördert, es entwickele sich dabei Selbstvertrauen und in Folge eine Steigerung bei den Leistungen. Bis Ende Februar können Schulen noch Anträge zur Beteiligung an diesem Programm stellen.

Abschließend stellte der stellvertretende Vorsitzende des Landeselternbeirats, Stephan Ertle, die Forderungen seines Verbands zum Thema Schülerbeförderung vor: So soll die finanzielle Belastungsgrenze pro Familie und Schuljahr bei maximal 370 Euro liegen und die Kreise, Städte und Kommunen verpflichtet werden, Eltern mit einem Kostenanteil von 36Cent pro Kilometer und Kind zu bezuschussen, wenn sie mit ihrem privaten PKW eine schwach frequentierte Buslinie ersetzen.


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