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Zuhause-Leben-Stelle bietet Hilfe für Ältere

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Leutkirch / win - Sie hat sich mehr als 15Jahre um die Sorgen und Nöte von älteren Leutkircher Bürgern gekümmert, nun wurde Silvia Maucher in den Ruhestand verabschiedet. "Ich habe mich hier immer wohl und unterstützt gefühlt", sagt die 60-Jährige.

Um das Beratungsangebot für hilfsbedürftige Menschen auszubauen, richtet die Caritas Bodensee-Oberschwaben zum 1. Februar eine Zuhause-Leben-Stelle in Leutkirch ein. Anja Hornbacher wird für das neue Angebot zuständig sein, und sich künftig um alte, kranke und behinderte Menschen kümmern. Denn, so der Leiter der Caritas Bodensee-Oberschwaben, Ewald Kohler, "wir möchten, dass diese Menschen lange ein eigenständiges Leben zuhause führen können".

Hornbacher arbeitete bereits 6,5Jahre in der Zuhause-Leben-Stelle in Bad Waldsee. Geboren ist die 35-Jährige in Ravensburg. Zuletzt absolvierte sie den Masterstudiengang "Alternde Gesellschaft" in Dortmund. "Für meine Abschlussarbeit habe ich mich mit dem Thema kommunale Seniorenpolitik, speziell im ländlichen Raum beschäftigt", sagt sie. Die neue Zuhause-Leben-Stelle wird künftig neben Leutkirch auch für Isny, Argenbühl, Kißlegg, Aitrach und Aichstetten zuständig sein. Seit 1999 sind die Zuhause-Leben-Stellen der Caritas im Landkreis Ravensburg ein fest verankertes Hilfesystem.

Sozialräumliche Neuaufteilung

In Abstimmung mit dem Landratsamt Ravensburg wurde zum 1. Januar 2015 eine sozialräumliche Neuaufteilung zwischen der Caritas und den Pflegestützpunkten des Landkreises, die auch beratend tätig sind, vorgenommen. Die Zuhause-Leben-Stelle der Caritas in Wangen, der bislang Isny, Argenbühl und Kißlegg zugeordnet waren, wurde Ende 2014 nach der Verabschiedung des langjährigen Caritas-Mitarbeiters Wolfgang Unfug in den Ruhestand, geschlossen. Aichstetten und Aitrach zählten bislang zum Sozialraum Bad Waldsee. Leutkirch hatte mit Silvia Maucher ein eigenständiges Angebot.

Seit 1. Januar übernimmt der Pflegestützpunkt im Landratsamt Ravensburg die Aufgabe für den Bereich Wangen mit den Gemeinden Amtzell und Achberg. Der eigenständige Sozialraum Leutkirch wurde neu geschaffen. Die Caritas unterhält neben Leutkirch weiterhin Zuhause-Leben-Stellen in Altshausen, Bad Waldsee und Weingarten. "Um den demografischen Herausforderungen in einer Gesellschaft mit immer älteren Menschen gerecht zu werden, freuen wir uns, dass es im Landkreis gelungen ist, eine flächendeckende Versorgung mit Beratungs- und Hilfezentren zu erhalten", sagt Kohler.

Leutkirchs Bürgermeister Martin Bendel ergänzt: "Es ist wichtig, dass es jemand im Rathaus gibt, an den sich Hilfesuchende wenden können." Anja Hornbacher wird sich die Räume im Leutkircher Rathaus mit Susanne Burger von Herz und Gemüt teilen. "Es gibt Sprechzeiten. Bei Bedarf und auf Wunsch mache ich aber auch Hausbesuche", sagt Hornbacher.

Außerdem werde sie an zwei Tagen pro Woche das Versorgungs-Büro in der Kemptener Straße in Isny besetzen. Finanziert wird das überkonfessionelle, kostenlose Angebot zu 70Prozent vom Landkreis und zu 30Prozent von Caritas und der katholischen Kirche.

Fragen rund um Pflege

Hornbacher bietet künftig eine Beratung für ältere Menschen sowie deren Angehörigen in allen Fragen rund um Pflege und Pflegeversicherung an. Sie gibt Auskunft zu rechtlichen Fragen und klärt mit den Betroffenen, welche Hilfe erforderlich ist und wie diese erfolgen kann.

Darüber hinaus gehören die Entwicklung von Versorgungsarrangements, Hilfe bei der Antragsstellung der Pflegeversicherung, der Einstufung in eine Pflegestufe durch den medizinischen Dienst der Gesundheitskassen sowie die Vermittlung eines Pflegediensts oder weiterer Hilfen zu ihrem Aufgabenbereich. "Diese Hilfe erfolgt individuell und ist spezifisch auf die jeweiligen persönlichen Bedürfnisse der zu pflegenden Person abgestimmt", so Hornbacher.

Zum Auftrag der Zuhause-Leben-Stelle gehöre aber auch die Netzwerkarbeit, um bestehende Versorgungsstrukturen weiterzuentwickeln und gemeindenahe Altenhilfestrukturen aufzubauen. "Wir kooperieren eng mit Einrichtungen der Altenpflege, mit Pflegediensten, Nachbarschaftshilfen und anderen Organisationen", sagt die neue Leiterin.

Dabei behilflich wird ihr in der kommenden Zeit auch Silvia Maucher sein. Ab 1994 war Maucher zu 50 Prozent Leiterin der Informations-, Anlauf- und Vermittlungsstelle und zu 50 Prozent Familienpflegerin bei der katholischen Kirche. 1999 übernahm sie zu 25 Prozent die Offene Altenarbeit bei der Stadt Leutkirch. Diese Stelle gibt es nun nicht mehr. Der Familienpfelge wird sie weiterhin treu bleiben. "Sie waren ein ganz wertvoller Pfeiler und ein Glücksgriff für unsere Stadt", sagt Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle bei der Verabschiedung.


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