Leutkirch / sz/sl - Der Leutkircher Dentalmarkt-Zulieferer, Antriebstechnik- und Komponentenhersteller Sycotec hat 2014 bei stagnierenden Umsätzen deutlich positiver als im Vorjahr abgeschlossen. Gleichzeitig habe das Unternehmen zahlreiche Neukunden gewonnen. Das teilte Geschäftsführer Martin Rickert anlässlich einer Bilanz über das abgelaufene Geschäftsjahr mit.
Mit einem Umsatz von 30 Millionen Euro und 270 Mitarbeitern – davon 17 Azubis – gehört Sycotec zu den größeren Betrieben der Allgäustadt. Der Antriebsspezialist bietet hochqualifizierte Arbeitsplätze an und agiert inzwischen weltweit.
"Sind krisenfester"
Ein Jahr vor dem zehnjährigen Bestehen der ehemaligen Kavo-Tochter ist es laut Firmengründer Martin Rickert abermals gelungen, das Geschäft auf ein breiteres Fundament zu stellen. "Wir haben in den Bereichen Komponenten und Dental die Kundenbasis deutlich verbreitern können. Damit sind wir krisenfester geworden", so Rickert. Im Dentalgeschäft sei Sycotec ein Durchbruch im nordamerikanischen Markt gelungen, bei den Komponenten "befinden wir uns an der Kapazitätsgrenze und müssen uns Gedanken machen über Maschineninvestitionen und neue Produktionstechnologien".
Im Geschäftssegment Industrie sei Sycotec indes ein Durchbruch im wichtigen sogenannten CAD-CAM-Geschäft – dem automatisierten Herstellen von Zahnersatz – gelungen. Den Herstellern solcher Automaten liefert Sycotec Einzelteile wie Spindeln. "Wir haben der Konkurrenz teils große Kunden abgenommen. Das wird sich langfristig auszahlen. Auch in anderen Bereichen konnten wir dank unserer Innovationsfreude, dank der Flexibilität unserer Mitarbeiter und mithilfe kundenorientierter Lösungen neue Kunden gewinnen", so Rickert.
Insbesondere mit Elektromotoren und Komponenten für Zahnarztausrüstungsanbieter, Werkzeugmaschinenbauer oder Medizingerätehersteller sei es Sycotec in den vergangenen Jahren gelungen, die schwierige Anfangssituation nach "der Stunde null" im Jahr 2006 zu meistern. Dadurch dass Sycotec-Gesellschafter Anteile an anderen Unternehmen verkauft und dieses Geld in die Leutkircher Firma investiert haben, habe sich die Finanzierungssituation des Unternehmens verbessert.
"Wir haben es durchgestanden", sagte Rickert mit Blick auf die Rückzahlung hoher Kreditbeträge durch Gesellschafter-Kapital, das nun für die Weiterentwicklung des High-Tech-Unternehmens zur Verfügung steht.
Ein wichtiger Schritt in diesem Jahr sei der selbstbewusste Auftritt von Sycotec auf der weltweit wichtigsten Dentalmesse IDS in Köln im März, auf der Martin Rickert auch als Präsident des Branchenverbandes VDDI ein gefragter Mann sein wird. Im Rahmen des Unternehmensverbunds Sanavis Group, der 2011 gegründet wurde und zu dem neben Sycotec auch noch der französische Dentalinstrumentehersteller Micro-Mega und der kanadische Hygienespezialist Sci-Can gehören, präsentiert Sycotec Produktneuheiten und wird weitere neue, internationale Kontakte knüpfen. "Die Dentalbranche ist zwar klein", begründete Rickert die Investition in die aufwendige Messepräsentation, "aber wir machen noch längst nicht mit allen Anbietern Geschäfte".