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Wie Autos, Schuhe und Vierbeiner vor Streusalz geschützt werden können

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Leutkirch / sz - Jeder kennt die weißen Ränder an Schuhen, Autokarossen oder im Hausflur. Aber um das Streusalz kommt man zu dieser Jahreszeit einfach nicht herum.

Hartnäckig wie sich der Winter in den vergangen Wochen präsentierte, ist der Einsatz der weißen Streuguts vor allem auf Hauptverkehrsstraßen und Autobahnen unabdingbar – sehr zum Leidwesen der Autofahrer. Das Mineral greift den Lack an und begünstigt die Bildung von Rost.

Zunächst einmal sei es wichtig, vor dem beginnenden Winter sein Auto mit Heißwachs zu behandeln, um das Eindringen von Wasser und Salz in den Lack zu verhindern, sagt Günter Schmid vom Renault Autohaus in Leutkirch. Schmied erklärt außerdem, dass es wichtig sei, im Frühling den Flugrost an den Außenseiten des Autos zu entfernen und auch während des Winters drauf zu achten, solche Flecken schnell zu entfernen.

Feuchtsalz ist aggressiver als normale Streusalz

Der Flugrost entstehe dadurch, dass sich Salzwasser an den Bresmen absetze und das Salz dort während eines Bremsvorgangs zusätzlich wie Schmirgelpapier auf dem Bremsbelag wirke. Dadurch werden winzige Metallteilchen abgelöst, die dank des Wassers auch schnell rosten. "Diese winzigen Partikel werden dann wiederum beim Fahren nach außen auf den Lack der Karosserie geschleudert, wo sie sich durch den Lack fressen", erklärt Schmid.

In Leutkirch wird sogenanntes Feuchtsalz genutzt. Schmid vermutet aufgrund der Rostschäden der vergangenen Jahre, dass das Feuchtsalz aggressiver ist, als das normale Streusalz.

Allerdings leidet nicht nur das heilige Blech des Schwaben unter den unerwünschten Nebenwirkungen des Minerals. Der beste Freund des Menschen ist davon ebenfalls betroffen. Tierarzt Rudolf Wetzel aus Leutkirch sagt, dass Hunde in der Regel eher selten mit Streusalz in Berührung kommen, Hundebesitzer aber im Zweifelsfall die Pfoten ihres Vierbeiners mit "Pfotenwachs" behandeln können. Sollte sich tatsächlich mal Salz festsetzen, kommt es zu Reizungen der Haut und kleineren Entzündungen, die man zunächst mit Wasser vorsichtig auswaschen und von einem Tierarzt untersuchen lassen sollte, so Wetzel.

Und was ist, wenn es Herrchens Schuhe erwischt? Das Wichtigste sei es, neue Schuhe als erstes zu imprägnieren um Aufweichung durch Wasser generell und insbesonders

Schäden am Material durch Salz im Winter zu verhindern, meint Schuhmacher Andreas Müller, Schuhmacher-Meister in Leutkirch.

Das Problem sei, dass das aggressive Salz vor allem in die Nähte zwischen Schuh und Sohle eindringt und dort das Material – vor allem Leder – aufquellen lasse. Die Salzränder sind dabei noch ein Schaden, den man relativ einfach wieder beheben könne. "Mit vulkanisiertem Kautschuk lassen sich die Salzränder wegradieren", erklärt Müller und zeigt dabei ein gelbes Stück brösligen Materials, das auf den ersten Blick tatsächlich an einen Radiergummi aus dem Schreibwarenladen erinnert. Hat sich das Salz allerdings ersteinmal richtig im Material festgesetzt, erfordere dies eine aufwändigere Reparatur, so Müller.


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