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Die Vielfalt der Rotweine

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Leutkirch / sz - Die Volkshochschule Leutkirch bietet am Freitag, 20. März, ein Rotweinseminar mit Niko Nimmerrichter an. Es beginnt um 17.30Uhr im Museumsstüble des Museums im Bock und dauert etwa bis 21 Uhr. Was man dabei lernen kann, was der Unterschied zwischen günstigen und teuren Weinen ist und was einen echten Weinkenner ausmacht – danach fragte SZ-Redakteur Steffen Lang den Wein-Akademiker Niko Nimmerrichter.

Herr Nimmerrichter, worum geht es in ihrem Seminar in Leutkirch?

Im Kern geht es darum, den Teilnehmern zu zeigen, was es für eine Vielfalt an Rotweinen gibt und wie diese entsteht. Dazu werden zwölf Weine – vom Alltags- bis zum Spitzenwein – probiert, und ich werde erläutern, worauf es ankommt.

Sie werden also die Geschmacksnerven der Teilnehmer trainieren?

Das gehört nebenbei dazu. Wobei nicht trainierte Geschmacksnerven wichtig sind, sondern die gesamte Wahrnehmung. Es gibt ein altes Rezept der Weinverkostung, mutmaßlich aus römischer Zeit: Color, Odor, Sapor, also Aussehen, Geruch und Geschmack. Alle drei Formen der Wahrnehmung sind wichtig.

Ein Seminarabend wird kaum ausreichen, um zum wahren Weinkenner zu werden. Wie lange muss man daran arbeiten?

Natürlich kann es an einem Abend nur einen groben Überblick geben. Das Thema ist so interessant und vielfältig, dass man meiner Meinung nach nie ausgelernt hat. Zu Beginn ist es wichtig, wieder bewusst Eindrücke wahrzunehmen – zum Beispiel morgens den Geruch von Kaffee aufzunehmen, in der Natur an der Hollunderblüte zu riechen. Gleiches gilt für das Schmecken. Dadurch lernt man auch wieder, Worte zu finden für das, was man riecht oder schmeckt. Das sind erste Schritte hin zu einem Weinkenner. Dazu sollte man viel lesen und natürlich viele Weine einmal kosten. Bei letzterem kommt es aber nicht auf die Menge an, sondern auf das bewusste Genießen.

Können Sie in Kurzform erklären, wie es zu den großen Unterschieden beim Wein kommt?

Es gibt zum Beispiel unterschiedliche Rebsorten. Dann hängt es vom Standort des Weinbergs ab. Trauben aus dem kühleren Norden ergeben einen ganz anderen Wein als die, die beispielsweise im warmen Sizilien wachsen. Dann spielt der Zeitpunkt der Lese eine Rolle, ebenso die Temperatur, bei der die Trauben vergoren werden und worin der Wein schließlich gelagert wird.

Ist für mich als normalen Verbraucher der Preis tatsächlich ein Hinweis darauf, ob ich guten oder eher mittelmäßigen Wein kaufe?

Von der Tendenz her schon. Wobei auch recht günstige Weine in der Regel technisch okay sind und ein wesentlich besseres Niveau haben als dies vor 20 Jahren noch der Fall war. Für einen Alltagswein würde ich persönlich zwischen fünf bis zwölf Euro ausgeben, für einen Wochenendwein zwölf bis 25 Euro, und für den besonderen Anlass darf es gerne auch mal etwas mehr sein.

Haben Sie selbst einen Lieblingswein?

Bei Weißwein trinke ich gerne einen Riesling, bei Rotwein gerne einen Bordeaux oder Burgunder. Aber ich bin sehr neugierig und probiere immer wieder da und dort etwas Neues.

Anmeldungen nimmt die Volkshochschule Leutkirch unter Telefon 07561/87188 entgegen.


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