Leutkirch / sz - Das Jahresprogramm des Fördervereins Kirchenmusik St.Martin startet mit einem "Riesenknall", wie es Regionalkantor Franz Günthner nennt. Gemeint ist die Johannespassion von Johann Sebastian Bach, die die Kantorei St.Martin und die Kammerphilharmonie Bodensee-Oberschwaben am Sonntag, 22.März, um 17 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Martin aufführen.
"Das ist unsere größte Veranstaltung, unser Höhepunkt in diesem Jahr", sagt Günthner. Noch nie zuvor sei die Johannespassion in St. Martin aufgeführt worden. "Das Stück ist eines der ganz großen Werke der Kirchenmusik", fährt er fort.
Mehr als 100 Musiker aus der Region, darunter einige Profis, seien daran beteiligt. Konzertmeister ist Ulrich Gröner aus Winterthur. "Er gibt die Impulse für das Orchester", erklärt Günthner. Im September gingen die Proben los. Seit einigen Wochen werde intensiv geübt. "Wir freuen uns jetzt darauf, das Werk aufführen zu können", sagt Günthner. Er selbst dirigiere am Sonntagabend.
Neben der Johannespassion umfasst das neue Jahresprogramm weitere Neuheiten. Darunter eine Orgelmatinee mit der Geigerin Theona Gubba-Chkheidze aus München – und eine Orgelmatinee für Kinder. "Am Samstag, 6. Juni, um 11.15 Uhr wird die Orgelmaus Charly während des Gesprächskonzerts immer wieder freche Fragen zum Thema Orgel stellen", sagt Günthner. "Auch Erwachsene werden viel Neues über das große Instrument erfahren."
Etwa 50 Veranstaltungen umfasse das gesamte Programm. Zum Beispiel ein "Concorrenza di Soprano e Tromba", also ein Konzert für Sopran, Trompete und Orgel, am Sonntag, 21. Juni um 17 Uhr oder einen Gospelgottesdienst mit den Kinder- und Jugendchören am Sonntag, 12.Juli, um 10.15 Uhr.
Übertragung per Videokamera
"Wir haben auch wieder gewisse Konstanten wie das Advents- und das Silvesterkonzert dabei", fährt Günthner fort. Am Donnerstag, 31.Dezember, um 22 Uhr laden Günthner selbst an der Orgel und Matthias Haslach an der Trompete zum festlichen Jahresausklang ein. Auch die Orgelmatinee zur Marktzeit wird es wieder geben.
"Die Veranstaltung hat sich in den vergangenen Jahren stabilisiert", sagt er. Etwa 80 Zuhörer kämen im Schnitt. Das Spiel des Organisten werde weiterhin mit einer Videokamera auf eine Leinwand im Altarraum übertragen. Die Künstler, die Günthner engagiert, kennt der Regionalkantor aus seiner langjährigen Tätigkeit als Kirchenmusiker. "Wir Organisten haben gute Kontakte untereinander – auch ins Ausland", sagt Günthner. So habe er in diesem Jahr Organisten aus Italien und Frankreich eingeladen. "Als Kirchenmusiker hat man einen Kulturauftrag", so Günthner weiter. Und auch wenn Leutkirch kulturell bereits gut versorgt sei, sei es wichtig, den großen Schatz der Kirchenmusik hörbar zu machen. "Sonst verstauben die Noten."
Um dieses Vorhaben umzusetzen, wurde 2013 der Förderverein Kirchenmusik St. Martin gegründet. Etwa 150Mitglieder organisieren mittlerweile Großprojekte wie die Johannespassion oder arbeiten am Jahresprogramm mit.
"Wir sehen, dass die Leute gerne zu unseren Veranstaltungen kommen. Das ist schön. Sonst könnten wir das alles gar nicht machen", sagt Günthner.
Der Förderverein unterstützt die kirchenmusikalische Arbeit der Kirchengemeinde St. Martin finanziell und durch ehrenamtliches Engagement. Besonders Unternehmer werden gesucht, die den Förderverein unterstützen möchten, sagt Regionalkantor Franz Günthner. Weitere Informationen gibt es unter Telefon 07561/8202339.