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Der Niederlage Positives abgewinnen

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Leutkirch / sz - "Es geht mir sehr gut." Einen Tag nach der Abstimmungsniederlage bei der Landratswahl gegen Harald Sievers saß Bürgermeister Martin Bendel wieder im Rathaus von Leutkirch und arbeitete ab, was sich in drei Tagen Urlaub angesammelt hatte. Sicherlich auch eine Beschäftigungstherapie gegen die "tiefe Enttäuschung", die er am Donnerstag nach der Ergebnisbekanntgabe in Weingarten nach eigenem Bekunden empfunden hat.

In ein tiefes Loch sei er nicht gefallen. "Eine gewisse Zeit, um die richtige Distanz zu finden," werde es aber sicherlich dauern, sagt der 42-Jährige. Einen tieferen Einblick in sein Seelenleben mag er nicht geben. Er bleibt im Rückblick, wie es seine Art ist, nüchtern-sachlich. "Das Ergebnis ist, wie es ist. Die Entscheidung ist gefallen, und sie war klar. Das muss und werde ich respektieren."

"Hat mit gutgetan"

Viel Zuspruch und positive Rückmeldungen habe er am Donnerstagabend und am Freitag erhalten, erzählt er. "Das hat mir gutgetan und mich getragen." Auch hätten ihm viele Unterstützer bestätigt, dass er in seiner Rede "den richtigen Ton" getroffen habe, sagt der parteilose Bendel. An seiner in der Rede klar geäußerten Abgrenzung zur CDU hatte es von verschiedener Seite Kritik gegeben.

Bei aller Enttäuschung darüber, sein Ziel nicht erreicht zu haben, zieht Bendel auch Positives aus den vergangenen zehn sehr anstrengenden Wochen des Werbens um den Landratsposten. Seine Bilanz: "Es hat sich für mich persönlich gelohnt. Man wächst mit so einer Bewerbung. Ich habe viele neue Menschen kennengelernt und werde von dem, was ich in den Gesprächen erfahren habe, profitieren."

"Wunderschöner Beruf"

Wie das so ist, wenn man etwas nicht erreicht hat, was man sich sehr wünschte, sucht eben auch Martin Bendel nun nach dem Positiven, das die neue (alte) Situation mit sich bringt. Der 42-Jährige findet sie in dem "wunderschönen Beruf, den ich in Leutkirch ausüben darf" – und in seiner Familie, mit der er als Bürgermeister der Stadt Leutkirch mehr Zeit verbringen kann, als er es als Landrat des Kreises Ravensburg hätte tun können. "Für meine Frau und meine Kinder ist die Belastung, so wie es war und bleiben wird, erträglicher."


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