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Neuer Blick auf ein altes "Abendmahl"

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Leutkirch / sz - An das letzte Abendmahl, das Christus mit seinen Jüngern gefeiert hat, wird in den Gottesdiensten am Gründonnerstag, 2.April, erinnert. Eine Darstellung dieses Geschehens vom Vorabend der Passion findet sich auch in der Ausstellung "400 Jahre Dreifaltigkeitskirche", die derzeit im Leutkircher Museum im Bock zu sehen ist. Aufgrund des großen Zuspruchs wird die Präsentation der Geschichte dieses ersten Kirchenbaus einer evangelischen Gemeinde in Oberschwaben bis Pfingstmontag, 25. Mai, verlängert.

Zusammen mit einer Darstellung der Taufe Christi – "Taufe" und "Abendmahl" sind die beiden evangelischen Sakramente – hängt das "Abendmahl"-Gemälde heute eher unbeachtet in der kleinen Gedächtniskirche im ehemaligen Spital, dem heutigen Stadtbauamt. Beide Bilder sind nun für die Ausstellung in das Museum gebracht und oben an der Balustrade des Hauses bewusst einmal ins rechte Licht gerückt worden. Im Jahr 1718 hat sie ein bislang unbekannter Maler geschaffen. Die Namen ihrer Stifter sind allerdings bekannt: Das "Abendmahl" hat der damalige Bürgermeister Ludwig Friedrich Geiger mit seiner Frau Jacobine, geborene Albrecht, gestiftet, die "Taufe" der Stadtamtmann Johann Peter Hanggelmann mit Frau Anna, geborene Heintzelmann, und der Ratsherr Bartholome Stör mit Frau Ephrosina, ebenfalls einer geborenen Heintzelmann. Wahrscheinlich waren die beiden Frauen Schwestern. Nebenbei sieht man, wie Traditionslinien bis in die Gegenwart laufen: Die Familie Stör gibt es heute noch in Leutkirch.

Im Museum in Augenschein genommen werden können die beiden Gemälde nun noch fünf Wochen länger. Für Georg Zimmer und Manfred Thierer von der Leutkircher Heimatpflege hat sich diese Verlängerung über den ursprünglich angepeilten Termin von Sonntag, 12. April, hinaus angeboten. Es sei bemerkenswert, wie die Bevölkerung über die Konfessionen hinweg diese von evangelischer Kirche, Heimatpflege und Stadtarchiv gemeinsam besorgte Ausstellung annehme. Beide sehen dies als Beweis, dass ein zentrales Anliegen der Schau eingelöst werde: nämlich im städtischen Museum hochinteressante Stadtgeschichte zu spiegeln und damit die Bürger anzusprechen. Von der evangelischen Pfarrerschaft wird die Verlängerung ebenfalls sehr begrüßt. Durch die Ausstellung werde dieses Gotteshaus nun erstmals von seinen Anfängen als Predigtsaalkirche bis zum heutigen Zustand als lebendiges Gemeindezentrum anschaulich gewürdigt. Und auch Rolf Waldvogel, einer der Initiatoren der Ausstellung, sieht sich bestätigt: "Das Schicksal dieser zweimal radikal umgebauten Dreifaltigkeitskirche lässt eben nicht unberührt."

Weiterhin wird es Führungen durch die Ausstellung geben, die Rolf Waldvogel und Wilfried Haaf anbieten. Am Karfreitag bleibt das Museum geschlossen. Am Ostersonntag und Ostermontag sind Führungen jeweils um 14 Uhr. An beiden Tagen wird dann auch die Dreifaltigkeitskirche zwischen 15 und 17 Uhr geöffnet sein. Außerdem ist ein Führungstermin für Mittwoch, 8. April, um 15 Uhr angesetzt. Interessenten an zusätzlichen Gruppenführungen können sich zudem unter Telefon 07561/72280 (Dienstag und Donnerstag 14 bis 17Uhr, Mittwoch 9 bis 11 Uhr) melden.


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