Leutkirch / sz - Kurz vor dem 70.Jahrestag des Zweiten Weltkriegs in Europa laden Volkshochschule (VHS) und Geschwister-Scholl-Schule zu einer Lesung mit Christine Abele-Aicher in die Aula der Geschwister-Scholl-Schule am Donnerstag, 23. April, ein. Die Veranstaltung mit dem Titel "Die sanfte Gewalt – Erinnerungen an Inge Aicher-Scholl" beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt kostet fünf Euro. Der Zugang zur Aula erfolgt über die Ecke Bischof-Sproll-Straße und Öschweg.
Der 8. Mai 1945 trennt das Grauen von der neuen Hoffnung. Nazi-Deutschland kapituliert. Millionenfacher Jubel europaweit. Doch auch viele Deutsche empfanden dieses Kriegsende als Befreiung. Darunter Inge Scholl, ihre Familie und Freunde. Schon bald nach Kriegsende verfasst Inge Scholl die Erinnerungen an ihre Geschwister Hans und Sophie, die 1952 als Buch mit dem Titel "Die weiße Rose" herausgegeben werden. Alle reden von Hans und Sophie Scholl. Aber niemand erinnert an die Schwester, die die Geschichte der Widerstandsgruppe bekannt machte, dachte sich Christine Abele-Aicher. Sie befragte Kinder, Enkel, Freunde und Wegbegleiter sowie namhafte Politiker nach ihren Erinnerungen an Inge Aicher-Scholl.
Zeitzeugenberichte
Mit der Unterstützung ihres Mannes Julian, einer der Söhne von Inge Aicher-Scholl, brachte Christine Abele-Aicher im Oktober 2012 ein Buch mit Zeitzeugenberichten heraus: "Die sanfte Gewalt – Erinnerungen an Inge Aicher-Scholl".
Gemeinsam werden Christine Abele-Aicher und Julian Aicher an diesem Abend an die Schriftstellerin und langjährige Bürgerin von Leutkirch erinnern, heißt es in einer Mitteilung. Die beiden werden aber auch eine Brücke schlagen in die heutige Zeit: Was bedeuten 70Jahre Kriegsende heute für uns? Der Ort der Lesung, die Geschwister-Scholl-Schule, ist bewusst ausgewählt für diese Lesung, heißt es weiter.