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"Von der Stadt komplett im Stich gelassen"

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Leutkirch / sz - Lärmbelastung, fehlende Parkmöglichkeiten, zu hohe Geschwindigkeit: Es gibt so manches, was den Bürgern in Sachen Verkehr sauer aufstößt – auch in Leutkirch. Mit ihrer Serie "Ärgernis Verkehr" will die Schwäbische Zeitung in den kommenden Wochen einige dieser Probleme beleuchten. Dabei sollen auch die Anregungen und Kritikpunkte der Leserinnen und Leser berücksichtigt werden, die sich auf einen entsprechenden Aufruf der SZ hin zu Wort gemeldet haben.

"Der Parkplatz bei den Bahnhofsarkaden ist der Lärm-Hotspot in Leutkirch und inzwischen auch Treffpunkt von auswärtigen Krachmachern." Der Anwohner, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, weiß, wovon er spricht. Und er ärgert sich seit Jahren – über den Lärm und die, wie er es sieht, Untätigkeit der Stadt. "Es gibt Nächte, da habe ich vier mal die Polizei gerufen, weil es unerträglich laut war", sagt der Mann. "Vom Rewe bis zum Lidl stehen verschiedene Gruppen herum, lachen, schreien und haben die Radios aufgedreht, dass die Bässe wummern. Und dann starten sie zu Autorennen über den Parkplatz."

Dabei sind es längst nicht mehr nur Leute von hier, wie ihm die Autonummern verraten. "Die kommen aus FN, BC, OA, MM und neuerdings sogar aus der Schweiz. Vor allem am Wochenende ist es dann unheimlich laut." Dass der Rewe-Markt, wie berichtet, vom 4. Mai an bereits um 22 Uhr schließen muss, nennt er "erfreulich, aber nicht die Lösung des Problems". Die nächtlichen Besucher kämen ja nicht zum Einkaufen, der Krach werde damit nicht abgestellt. Erfolgversprechend, so sehen es er und eine ganze Reihe weiterer Anwohner, sei einzig die Sperrung des Parkplatzes nach Schließung des Supermarkts – durch Schranken und Poller etwa.

Diesen Vorschlag habe die Anwohnerinitiative schon im Jahr 2012 bei einem runden Tisch mit Vertretern von Anwohnern und Stadtverwaltung gemacht. Poller seien zu aufwendig, habe es von Seiten der Stadt damals geheißen. Passiert sei seitdem nichts, abgesehen von den Schildern, die eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 10 Stundenkilometer festsetzen. "Was völlig wirkungslos ist", wie der Anwohner findet. Auch ein Gespräch mit Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle im Herbst 2013 habe nichts gebracht. "Seitdem herrscht Funkstille. Die Situation ist in keinster Weise besser geworden."

Anwohner haben kapituliert

"Ich fühle mich von der Stadt komplett im Stich gelassen", sagt der verärgerte Anwohner und fügt hinzu: "Zur Nachhaltigkeit, auf die Leutkirch soviel Wert legt, gehört auch das Thema soziales Umfeld. Und das wird hier total vernachlässigt." Was im Übrigen auch für andere Bereiche in Leutkirch gelte, etwa die Obere Vorstadtstraße. "Dort haben die Anwohner bereits kapituliert."

Auch auf die Leutkircher Polizei ist der Mann nicht gut zu sprechen: Dass die Beamten bei ihren Kontrollen lediglich feststellten, die lauten Auspuffrohre von Autos und Motorrädern seien in den Papieren eingetragen, reicht ihm nicht. "Man muss trotzdem mal nachmessen oder die Fahrer zum TÜV begleiten."


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