Leutkirch / sl/win - Die Marktstraße Nord in Leutkirch ist eine Fußgängerzone. Das Befahren ist nur für Anlieferer und Anwohner erlaubt. Doch viele halten sich nicht daran, beklagen Anlieger.
Sowohl Radler als als Autos würden von beiden Seiten durch die Fußgängerzone fahren, berichten sie. Und vor allem die Radfahrer seien auch oft viel zu schnell unterwegs. Sie wünschen sich vor allem mehr Kontrollen, die Schließung der Marktstraße Richtung Kreissparkasse und eine zeitliche Beschränkung des Lieferverkehrs.
Anlieferverkehr beschränken
Bei letzterem ließe die Stadt mit sich reden, geht aus einer entsprechenden Anfrage der "Schwäbischen Zeitung" an die Stadtverwaltung hervor. "Den Anlieferverkehr zeitlich zu beschränken, wird auch von uns befürwortet", so das Ordnungsamt. "Dies ist aber nur dann sinnvoll, wenn sich alle Anlieger auf ein Zeitfenster einigen."
Schwieriger sei das Problem des Durchfahrens zu lösen, so die Verwaltung. "Radfahrer dürfen in diesem Teil der Marktstraße gar nicht fahren", erklärt das Ordnungsamt. Sie müssten absteigen und ihr Rad schieben, denn: "Es ist eine Fußgängerzone. Aber diese Problematik haben wir an vielen Stellen wie zum Beispiel Gehweg Obere Vorstadtstraße, Fußgängerzone Lammgasse, Gehweg Kronengässle."
"Kein Anhalterecht"
Stellt sich die Frage, warum nicht konsequent überwacht und Verstöße geahndet werden. "Mit einer konsequenten Überwachung durch den Gemeindevollzugsdienst tun wir uns schwer, da Radfahrer keine Kennzeichen tragen und wir kein Anhalterecht haben", so das Ordnungsamt. Es bleibe daher bei der gelegentlichen Überwachung wie an anderen Bereichen auch. "Wenn dann gerade ein nicht berechtigtes Fahrzeug durchfährt, ist es eben auch Zufall."
Die Polizei sieht sich personell kaum in der Lage, tagsüber zu kontrollieren. "Wir konzentrieren uns auf die Abend- und Nachtstunden, wenn es dort aus anderen Gründen zu Problemen kommt", so der Leutkircher Polizeichef Anton Kempter.
"Sinnvolle Lösung"
Dass die Marktstraße Nord einen für Autos befahrbaren Übergang Richtung Viehmarktplatz hat, verteidigt die Stadtverwaltung als sinnvoll. Denn dieser Übergang sei hauptsächlich als Ausgang angelegt worden. Dies habe den Zweck, Verkehr in der restlichen Innenstadt zu vermeiden. Würde man diesen Ausgang sperren, würden zum Beispiel Anlieferer wenden und durch die gesamte Innenstadt fahren müssen, um wieder herauszukommen.