Leutkirch / sz - Schaufenster ohne Auslagen, leerstehende Geschäftsräume: Kein schöner Anblick, besonders in der Innenstadt. Mit Sorge beobachtet auch der Leutkircher Wirtschaftsbund die Zahl der zum Teil schon lange währenden Leerstände in Leutkirch, so etwa die verlassenen Schlecker-Räumlichkeiten in der Marktstraße. "Es tut sich wenig", muss Wirtschaftsbundsvorsitzender Burkhard Zorn feststellen.
Wünschenswert wäre, so Zorn, wenn die beiden Teilbereiche zu einer großen Ladenfläche zusammengelegt werden könnten. Momentan gebe es allerdings keine Bewegung in diese Richtung: "Es handelt sich nicht nur um verschiedene Besitzer, sondern die Objekte werden auch noch bei verschiedenen Banken angeboten", bedauert Zorn.
Den nicht unerheblichen Renovierungsbedarf sieht man beim Wirtschaftsbund als Hauptgrund dafür, dass auch die ehemalige Buchhandlung Kappler bislang noch keine Nachnutzung erfahren hat. "Man hört nichts", sagt Zorn mit Blick auf diese leer stehende Immobilie an prominenter Stelle in der Innenstadt.
Zu wenig Umsatz
Und eine weitere Veränderung steht bevor: Ernsting’s Family wird zum 26. September schließen. Das bestätigte das Unternehmen mit Sitz in Coesfeld im Münsterland auf Anfrage der SZ. Als Grund für das Ende nach vier Jahren Präsenz in Leutkirch nannte ein Unternehmenssprecher "umsatzrelevante Gründe", sprich Umsatzrückgänge. Das Bekleidungsunternehmen, das aktuell 1750 Filialen in Deutschland und 70 in Österreich zählt, verweist auf die benachbarten Filialen in Wangen, Memmingen und Isny. Allen Mitarbeiterinnen sei angeboten worden, in eine dieser Filialen zu wechseln, so der Firmensprecher. Nach Informationen von Burkhard Zorn steht in diesem Falle jedoch bereits ein Nachmieter für das Objekt bereit.
Aufgeben wird zum Ende des Monats auch die Firma Quick Schuh im Salzstadel. Dort läuft schon seit Wochen ein Räumungsverkauf. Einen Leerstand oder Branchenwechsel allerdings wird es an dieser Stelle nicht geben: "Es bleibt ein Schuhgeschäft", versicherte eine Mitarbeiterin auf SZ-Anfrage.
Wer ihr neuer Arbeitgeber sein wird, weiß sie allerdings bislang noch nicht. Nur soviel steht demnach fest: "Es hat keine Kündigungen gegeben. Alle Mitarbeiter werden weiter beschäftigt, auch der Chef bleibt derselbe."
Der Wirtschaftsbund sei bemüht, Kontakte herzustellen zwischen Vermietern und eventuellen Interessenten an leer stehenden Geschäftsräumen, beschreibt Burkhard Zorn die Bemühungen seiner Organisation. Er sieht damit aber deren Einflussmöglichkeiten erschöpft: "Mehr würde in Richtung Planwirtschaft gehen."