Leutkirch / sz - Mit einem weiteren guten Ausbildungsjahr rechnet die Handwerkskammer Ulm, zu deren Bereich auch Leutkirch zählt. Kurz vor Ausbildungsbeginn am 1. September bestätigte Kammerpräsident Joachim Krimmer auf Anfrage der SZ: "Wir haben einen leichten Anstieg bei den Ausbildungsverträgen." In Zahlen heißt das: Bis zum 1. August wurden im Kammerbereich bereits 1919 Ausbildungsverhältnisse abgeschlossen, 55 mehr als im Vorjahr. Schon damals konnte das Handwerk zum Start des Ausbildungsjahrs trotz rückläufiger Schülerzahlen ein leichtes Plus von 0,8 Prozent vermelden.
Im Landkreis Ravensburg sind demnach bereits 421 Ausbildungsverhältnisse abgeschlossen worden (Vorjahr 413), aktuell gibt es 163 offene Stellen. "Es sind noch in jedem Beruf Lehrstellen zu besetzen", macht Joachim Krimmer möglichen Bewerbern Mut. Das heißt: Wer auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist, kann auch kurzfristig noch erfolgreich sein – unter Umständen sogar noch nach dem Anmeldeschluss der Berufsschulen.
Insbesondere das Lebensmittelhandwerk brauche dringend weitere Auszubildende: "Wir haben einen Mangel an Fachverkäufern und Fachverkäuferinnen bei den Bäckern und Metzgern", schildert Krimmer die Sorgen der Branche. Junge Leute werden aber auch in den Gewerken Elektroniker, Maurer, Feinwerkmechaniker, Hörgeräteakustiker, Zimmerer und Maurer gesucht. Allesamt, so Krimmers Überzeugung, "sind das tolle Berufe mit guten Zukunftsaussichten". Die in Deutschland angebotene duale Ausbildung in Betrieb und Berufsschule sei durchaus gleichwertig mit der akademischen und ein Meister gleichrangig mit dem Bachelor. Das hätten EU-Studien bewiesen. "Wir brauchen intelligente, leistungswillige Leute," wirbt der Leutkircher Handwerkspräsident deshalb für seine Zunft. Und packt zum Schluss noch ein Argument drauf: "Meister kennen keine Arbeitslosigkeit."
Infos über freie Lehrstellen gibt es im Internet unter www.hwk-ulm.de.