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Sanierung der Löwen-Tiefgarage zieht sich hin

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Leutkirch / sz - Die Sanierung der Tiefgarage im Löwencenter dauert noch länger als gedacht. Als neuen Termin für die Wiederöffnung stellte am Montag Robert Rühfel, der Tiefbauamtsleiter der Stadt, bei einem Vor-Ort-Termin mit den Mitgliedern des Gemeinderats Anfang November in Aussicht. Das Vorhaben zieht sich in die Länge, weil die Schäden viel massiver sind als angenommen.

"Wir alle hätten uns das anders gewünscht", gab auch Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle in den Tiefen des Gebäudes zu. Noch liegen dort Stahlgitter herum. Es riecht nach Staub. Um einzelne Stützsäulen sind aber bereits fertig betonierte neue Sockel zu sehen.

Zuletzt hatte der Gemeinderat Ende Juli über die Lage in der Tiefgarage debattiert. Auch damals schon gab es betretene Mienen, als der Termin für die Wiedereröffnung von Ende August auf Ende September nach hinten rückte. Jetzt kommen noch einmal mehrere Wochen dazu.

"Das Salz hinterlässt heftige Schäden", lautete damals die Überschrift in der Berichterstattung der "Schwäbischen Zeitung". Zu sehen waren auch die Ergebnisse einer sogenannten Potenzialfeldmessung. Eine mehrfarbige Grafik zeigte, wie tief das aggressive Streusalz im Laufe der Jahre in den Untergrund eingedrungen war. Besonders alarmierend fiel der Befund im Bereich der Einfahrt aus. Somit war klar, dass es bei der Sanierung nicht mehr nur darum ging, die Betonplatte abzutragen und zu ersetzen. Stark in Mitleidenschaft gezogen waren auch Teile des Fundaments und der Sockelbereich der 45Stützen.

Die neuen Erkenntnisse führten zu neuen Zeitplänen und teilweise auch zu neuen Techniken. Rühfel erläuterte dem Gemeinderat am Montag unter anderem das "Pilgerschrittverfahren", mit dem jede einzelne Stütze je nach Ausmaß des Schadens saniert werden muss. Da steckt dann viel Einzelarbeit drin. Die Bodenplatte wiederum wurde fast schon in Handarbeit in Quadraten abgetragen. Dennoch hat sich bei den Bewohnern des Löwenzentrums Unmut angestaut wegen der Lärm- und Staubbelästigung. Zudem beklagt der Supermarkt im Erdgeschoss angeblich spürbare Umsatzrückgänge. Vor allem auch am montäglichen Markttag ist die Parkplatzsituation in der Stadt durch den Wegfall der 72Plätze stark angespannt.

Schmalere Parkbuchten

Ob so viele Abstellmöglichkeiten nach der Sanierung noch zur Verfügung stehen werden, blieb am Montagabend offen. Durch die vereinzelt notwendig gewordenen Ummantelungen besonders schwer in Mitleidenschaft gezogener Stützen ist nicht mehr gewährleistet, dass in jede Bucht bis zu drei Parkplätze in der üblichen Breite ausgewiesen werden können. Abzuwägen sei, ob dann dezidiert drei Plätze für kleinere oder nur noch zwei für größere Fahrzeuge eingeplant werden.

Robert Rühfel stellte aber eines klar: "Uns blieb nur übrig, es richtig zu machen. Wir fangen nicht mehr ein zweites Mal an." Auch Henle hofft, dass nach der schon erfolgten Sanierung der Tiefgarage im Salzstadel vorerst dann keine weiteren großen Reparaturarbeiten an so wichtigen Parkplatzangeboten anfallen.

Damit in Zukunft die Schäden nicht mehr in diesem Ausmaß auftreten, haben sich Verwaltung und Baufirma unter anderem für einen Pflasterbelag entschieden, der einen Teil des Sickerwassers abfließen lässt. Wenigstens, das wurde schon im Sommer betont, ist die Tragfähigkeit des Untergrunds nicht generell in Mitleidenschaft gezogen worden.

Demnächst schon werde begonnen, Decken und Wände der Tiefgarage abzuwaschen, kündigte Rühfel an. Dennoch wird vorerst die Parkplatzsuche in Leutkirch an Spitzentagen eine mühselige Beschäftigung bleiben. "Das Ende der Arbeiten ist zwar absehbar, aber die Bürgerinnen und Bürger müssen noch etwas Geduld aufbringen", sagte Hans-Jörg Henle. Über die Mehrkosten gab es noch keine detaillierten Auskünfte.


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