Leutkirch / kks - "Ich habe in meinem Leben immer viel Energie gehabt, bin von klein auf nicht verwöhnt worden und habe hart gearbeitet". Auch in schwierigen Situationen habe sie aber nie den Humor verloren, und "zur Not lachten wir halt über den Dreck an der Wand ", so der Lieblingsspruch und die schlichte Erklärung von Kunigunde Hutter. Einen Beitrag für dieses "Lebenselixier" erbrachte aus ihrer Sicht zudem das Singen in Kirchenchören und Spielen im Theater.
Das Zentrum der Familie
Rüstig und ungemein geistig fit feierte sie mit ihrer großen Familie im Rad ihr außergewöhnliches Wiegenfest. Noch in der Zeit des Ersten Weltkriegs in Beuren am Badsee geboren musste Kunigunde nach der Volksschule und dem frühen Tod ihres Vaters mit der Mutter "den Hof umtreiben". Als junge Frau lernte sie ihren Gebhard kennen und lieben, die Heirat erfolgte 1938. Aus der Ehe erwuchsen acht Kinder, hinzu gesellen sich bis heute 17 Enkel und acht Urenkel.
Die Familie wohnte zunächst in Diepoldshofen und baute nach dem Krieg ein Reihenhaus in der Krählohsiedlung. Nach dem Tode ihres Mannes im Jahr 1986 besuchte die Jubilarin zwei Jahre später noch mit 73 Jahren ihren ältesten Sohn sechs Monate lang in Australien.
Nach mehreren Umzügen wohnt Kunigunde Hutter seit 1998 im Alten Kloster und kann sich hier mit Unterstützung eines Pflegedienstes weitgehend selbst versorgen. Sie liest jeden Tag am Frühstückstisch "ohne Brille die Tageszeitung von vorn bis hinten". Bis heute ist sie natürlich "selbstbewusst und gutherzig" das Zentrum ihrer Familie. Die Glückwünsche der Stadt und die Urkunde des Ministerpräsidenten überbrachte Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle.