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Solarpark Haid II ist seiner Bestimmung übergeben

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Leutkirch / mil - Seiner Bestimmung übergeben worden ist am Mittwochnachmittag der neue Solarpark Haid II. Neben Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle waren auch Dirk Mausbeck, Mitglied des Vorstands der ENBW, Barbara Endriss, Geschäftsführerin der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW), Michael Krumböck, Aufsichtsratsvorsitzender der Energiegenossenschaft Leutkirch, Gemeinderats- sowie Genossenschaftsmitglieder zur offiziellen Einweihung gekommen. Die Pfarrer Volker Gerlach, evangelische Kirche, und Elmar Schneider, katholische Kirche, baten um Gottes Segen.

Satte drei Millionen Euro haben sich die vier Gesellschafter der Solarpark Leutkirch GmbH & Co. KG die Anlage kosten lassen: 51 Prozent der Anteile hält die ENBW, 20 Prozent die OEW und jeweils 14,5 Prozent die Stadt sowie die Energiegenossenschaft. Knapp 2,9 MWp leistet die zweite Leutkircher Photovoltaikanlage. Zusammen mit der 2011 bereits in Betrieb genommenen Anlage Haid I steht laut Aussagen des Energiversorgers somit die größte PV-Anlage der ENBW-Tochter Netze BW in der Großen Kreisstadt.

9,47 Cent bringt die Kilowattstunde

Mit knapp 3,2 Millionen Kilowattstunden pro Jahr entspreche der Ertrag von Haid II rechnerisch jenem von etwa 900 Haushalten, ist einer Mitteilung der ENBW zu entnehmen. Mit 9,47 Cent werden in den nächsten gut 19 Jahren die eingespeiste Kilowattstunde Strom vergütet. Innerhalb von lediglich sechs Wochen war die PV-Anlage Ende vergangenen, Anfang dieses Jahres aus dem Boden gestampft worden. Bereits von 31. Januar an erzeugte Haid II Strom. Mit Haid II sei bereits die zweite von drei geplanten PV-Anlagen, die sich die Leutkircher ins Stammbuch ihres Leitbilds zur nachhaltigen Stadt geschrieben hatten, verwirklicht, sagte Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle im Nachgang zur Einweihung im Hans-Multscher-Haus in Reichenhofen. Während sich Leutkirch in diesem Bereich auf einem sehr guten Weg befinde, seien die Bretter, die es in Sachen Energieeffizienz und -einsparung zu bohren gelte jedoch weitaus dicker. Mit PV-Anlagen alleine könne auch die Energiewende nicht gestemmt werden, mahnte der OB. Sowohl an die Partner ENBW, OEW und die Bürgenossenschaft als auch an die Gemeinderäte und Mitarbeiter der Stadt richtete Henle seinen Dank. „Es war nicht immer alles vergnügungssteuerpflichtig.“

Lediglich anhand konkreter Projekte vor Ort wir in Leutkirch könne die Energiewende vorangetrieben werden, sagte Dirk Mausbeck. Eine führende Rolle wolle die ENBW zukünftig in Sachen Energiewende einnehmen, weshalb auch das Geschäftsmodell des Konzerns umgebaut werde, klärte er auf. Dezentral mit Partnern wie in Leutkirch könne es gelingen, die Wertschöpfungskette umzustellen. Dabei sei es auch äußerst wichtig, neue technische Möglichkeiten zu entwickeln. Ganzheitliche Konzepte, wie jenes der nachhaltigen Stadt Leutkirch, erzielten zukünftig hohe Wirkungsgrade, würdigte das ENBW-Vorstandsmitglied das hohe Engagement Leutkirchs und seiner Bürger. Leutkirch nehme gar eine Vorreiterrolle ein.

Zwar sei im Projekt nicht immer alles gelaufen wie gewünscht, gab sich Barbara Endriss offen, dennoch habe die OEW stets verlässliche Partner an der Seite gehabt. Zwar gelte es zukünftig noch viele Herausforderungen zu meistern, dennoch befinde sich Leutkirch auf dem richtigen Weg zur nachhaltigen Stadt, den die OEW gemeinsam mit der Großen Kreisstadt gehen werde.

Für allgemeine Erheiterung sorgte Michael Krumböck, der die Energiegenossenschaft in ein gewagtes Verhältnis zum Energieriesen setzte: „Im Gegensatz zur ENBW haben wir in den vergangenen Jahren unser Bilanzvolumen vervierfacht. Wenn dies so weitergeht, sind wir in 14 Jahren auf Augenhöhe.“

Manne Lucha, Landtagsabgeordneter der Grünen, sagte zur neuen Strategie des Energieriesen: „Da geht auch einem Grünen das Herz auf.“


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