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Murat Parlak tauscht Flügel gegen Yamaha-Synthie

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Leutkirch / bgw - Der Deal zwischen Christian Skrodzki und Murat Parlak nach dem ersten Also-Festival ist einfach gewesen: Parlak kommt solange zum Leutkircher Altstadt-Sommerfestival, wie die Plätze am Gänsbühl oder in der Festhalle (bei schlechtem Wetter) ausverkauft sind.

Die Festhalle war am Donnerstagabend proppevoll, obwohl Skrodzki hundert zusätzliche Stühle hatte aufstellen lassen. Die Parlak-Fans feierten den elften Auftritt des außergewöhnlichen Sängers und Pianisten. Der Auftritt 2015 steht also fest.

„Rocket Man“ kommt großartig

Ganz einfach hatte es der türkischstämmige Pianist und Sänger am Anfang in der Festhalle nicht. Auch wenn die Also-Macher mit Kerzenleuchtern und weiteren Lichtern eine besondere Atmosphäre gezaubert hatten, Thema Sommernachtstraum, ist ein Open-Air-Auftritt am Gänsbühl stimmungsvoller. Zudem verzettelte sich Murat in der ersten Hälfte ein wenig. Einspielen am Bösendorfer-Flügel, inklusive Stimmübungen mit dem Publikum. Allgäu-Geschichten, Kässpätzle und die Tanke in Diepoldshofen, Murat vorbildlich assimiliert. „Rocket Man“ von Elton John kam großartig, die Ballade von Soundgarden dito.

Dass Murat zwischendurch „Negermusik“ von Bach spielte, in diversen Stilen virtuos improvisierte, gehört bei ihm dazu, zeigt seine Bandbreite, die er so übrigens exklusiv in Leutkirch ausbreitet. Aber sein Erweckungserlebnis beim Hören der Totenmesse von Mozart geriet denn doch ein wenig zu lang. Wenigstens wissen jetzt alle, dass Mozart ein ganz, ganz Großer ist. Und, dass Murat ungemein begeisterungsfähig ist. Ein schönes „Blackbird“ von den Beatles, dann ab in die Pause.

Murat Parlak, Vollprofi sowohl im Rock-Blues als auch in der Klassik, hatte natürlich gemerkt, dass seine Perfomance noch steigerungsfähig ist. Am Yamaha-Synthie stimmte er einen afrikanischen Sound an, bezog alle als Sängerinnen und Sänger mit ein. Einen orientalischen Tune, dann einen Megahit: „Use somebody“ von den Kings of Leon, fast alle singen mit. U2 kamen zu Ehren, Oasis, Beatles, dazwischen Improvisationen, und eine augenzwinkernde, virtuose Hommage an Chopin. Zu Herzen gehend ist seine Version von „Into the great white open“, Tom Petty hätte es gefallen.

Bei „Hey Jude“ hatte er das Publikum hundertprozentig auf seiner Seite, auch als Backgound-Chor. Den hektischen Herbert Grönemeyer persifliert Murat nach wie vor genial, und „Video killed the radio star“ ist ein Supersong zum Mitmachen, ah ah ah. Coldplay, und der lange Abend endet deutlich nach 23Uhr fast wie er begonnen hatte, mit Elton John. Bei dessen Balladen ist Murat Parlak wirklich zuhause, mit großer Stimme und Gefühl.

Dank an die Sponsoren

Zu Beginn hatte Christian Skrodzki den Sponsoren gedankt, die mit rund 30 000 Euro Spenden das Also-Sommererlebnis erst möglich machen, den vielen Helfern und dem Also-Leitungsteam. Murat Parlak wies auf die Aktion „Hilfe für Laurin und andere“ hin. Dabei geht es um den siebenjährigen Laurin aus Leutkirch, der an Blutkrebs erkrankt ist sowie um andere Betroffene. Registrierung als möglicher Stammzellenspender ist am Sonntag, 21. September, von 11 bis 16 Uhr in der Festhalle. Geldspenden sind willkommen.


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