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„Zack, zack – und schon sind wir verliebt“

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Leutkirch / sz - Im Oktober feiert die Pfarrei St. Martin ein dreitägiges Gemeindefest, um sich einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Höhepunkt dieser Veranstaltung soll die Aufführung des Musicals „Moses“ sein, das zweimal in der Festhalle gespielt wird. SZ-Mitarbeiterin Steffi Hutter wollte die beiden jungen Leutkircher Hauptdarsteller genauer kennenlernen. Kevin ist 20 Jahre alt und besucht die Berufsfachschule für Musik in Krumbach. Leni, 18 Jahre alt, besucht im letzten Jahr die Geschwister-Scholl-Schule in Leutkirch.

Wie kam es zu Eurer Teilnahme am Musical?

Kevin: Ehrlich gesagt habe ich erst gar nichts von der ganzen Sache mitgekriegt, denn ich wohne in Tannheim. Über einen Freund erfuhr ich, dass für das Musical dringend ein Moses gesucht würde. Mensch, meld’ dich, drängte er mich. Schließlich habe ich Franz Günthner angerufen. Es gab einen Termin zum Vorsingen, und prompt kam die Zusage. Ich dachte, o.k., warum nicht, schließlich bin ich ja ein Leutkircher.

Leni: Meine Verbindung zum Jugendchor St. Martin war klar ausschlaggebend. Ich habe beim offiziellen Casting mitgemacht und so die Rolle bekommen.

Die Figur der Zippora ist nun nicht gerade jedem geläufig, habt Ihr da Vorkenntnisse mitgebracht?

Kevin: Null, aber mir war klar, dass so ein Bühnenstück auch eine Liebesgeschichte braucht.

Leni: Ich kannte die Zippora, weil wir das Musical schon lange zu Hause auf CD haben.

Vor Publikum eine Liebesszene zu spielen, womöglich mit Bühnenkuss, fällt Euch das leicht?

Leni (kichert): Na ja, wir haben’s noch nicht geprobt, und verraten wird vorher natürlich auch nichts … Die Liebesgeschichte ist im Stück eher nebensächlich, aber mit einem wunderschönen Lied untermalt.

Kevin: Und, zack, zack geht das – wir singen ein Lied, und schon sind wir verliebt. Das ist auch gut so, denn schnell wird so was viel zu kitschig.

Habt Ihr eine gesangliche Ausbildung?

Leni: Meine Familie ist sehr musikalisch. Seit drei Jahren habe ich Gesangsunterricht und war in verschiedenen Chören dabei, und eben auch im Jugendchor der Kantorei St. Martin.

Kevin: Seit 2005 habe ich Gesangsunterricht, mittlerweile durchlaufe ich eine klassisch geprägte Ausbildung in Krumbach. Singen von der Pieke auf, sozusagen. Ganz wichtig.

Soll die Musik auch mal ein berufliches Ziel werden?

Kevin: Bin ja schon dabei. Eigentlich wollte ich immer selbst auf die Bühne, kann mir mittlerweile aber auch eine Tätigkeit als musikalischer Leiter in irgendeiner Form vorstellen. Es ist schwierig, als Musical-Darsteller erfolgreich zu sein, und mit 30 bist du weg vom Fenster. Zu alt. Dann gibt’s keine Rollen mehr.

Leni: Als Hauptberuf sehe ich das kritisch. Bei so einem Künstlerleben fehlt mir die Sicherheit. Da ist Singen als Hobby doch viel entspannter.

Wie erlebt Ihr die Probenphase?

Kevin: Als sehr zielorientiert und gut organisiert. Vor allem Gerlinde Mast beeindruckt mich mit ihrer positiven Art. Immer ein Lächeln im Gesicht und doch fokussiert auf das Ergebnis.

Leni: Die Stimmung ist super, manchmal ist der Ton schon etwas strenger, aber das gehört dazu. Es geht ja um was.

Ihr habt beide Erfahrung mit Solo-Auftritten vor Publikum. Seid Ihr immun gegen Lampenfieber?

Leni: Ich bin vorm Singen nie nervös, krieg dann aber kurz vorher doch noch Panik, einen Texthänger zu haben. Aber so viel rede ich in meiner Rolle als Zippora gar nicht.

Kevin: Ganz ehrlich, ich bin wahnsinnig aufgeregt vor einem Auftritt. Manchmal frage ich mich dann, warum ich das eigentlich mache. Auf der Bühne ist dieses Gefühl dann völlig weg. Gott sei Dank.


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