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146 Meter fehlender Radweg sorgen für Ärger

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Leutkirch / sz - Straßen- und Radwegebau, der umstrittene Sendemast auf dem Ottmannshofener Wasserturm und die Sicherung des Schulstandorts: Dies sind die vorrangigen Aufgaben, mit denen sich der neu gewählte Wuchzenhofener Ortschaftsrat in den kommenden Monaten zu befassen hat. Was die Mobilfunkdiskussion in Ottmannshofen betrifft, sagt der neue Ortsvorsteher Gerhard Hutter: „Wir müssen einen Konsens finden. Es ist sehr wichtig, dass der Dorffrieden nicht gestört wird.“ Zusammen mit den Bürgern will er eine einvernehmliche Lösung finden, nachdem momentan „viele Emotionen im Spiel“ seien.

Zu den offenen Fragen zählt er nicht nur die finanziellen Aspekte der Glasfasertechnologie, sondern auch die Laufzeit eines Vertrags mit möglichen LTE-Betreibern. Wie mehrfach berichtet, wehren sich viele Ottmannshofer Bürger gegen den geplanten Sendemasten auf dem Wasserturm – wogegen die Reichenhofener bekanntlich ihre Hoffnungen auf schnelleres Internet in eben diese Station setzen.

Auch im Adrazhofener Rathaus, wo die Ortsverwaltung Wuchzenhofen ihren Sitz hat, steht ein Stabwechsel: Nach 32 Jahren als Ortschaftsrat und zwölf Jahren als Ortsvorsteher geht Georg Weh in den, wie er sagt, kommunalpolitischen Ruhestand. 66 Jahre ist er alt, und daheim auf dem Hof, „gibt’s weiter Arbeit“ für den Landwirt Weh. Sein Nachfolger Gerhard Hutter soll, wie alle neuen Ortsvorsteher, in der nächsten Sitzung des Leutkircher Gemeinderats am 22. September offiziell gewählt werden. Verabschiedung des bisherigen und Amtseinführung des neuen Ortsvorstehers sind dann im Rahmen einer öffentlichen Ortschaftsratssitzung am 26. September geplant.

Wenn er auf die vergangenen Jahre zurückblickt, ist Georg Weh besonders froh darüber, „dass wir das Baugebiet auf dem Adrazhofer Berg nach zehn Jahren Streitigkeiten noch hingekriegt haben.“ Von den rund 30 Bauplätzen seien nur zwei noch nicht verkauft, zeigt sich Weh zufrieden. Auch innerhalb des Ortes habe sich ein Wohnbauproblem gelöst - was allerdings nach wie vor für Ärger sorge, sei die Ortsdurchfahrt in Adrazhofen: „Die Ortschaft ist geteilt durch die vom Schwerverkehr belastete Straße“, sagt Weh, und sein Nachfolger sieht hier eine wichtige Zukunftsaufgabe. „Wir haben keinen Fußgängerüberweg, der Radweg hört mitten in der Ortschaft auf.“

Besonders pikant: Es fehlen gerade einmal 146 Meter zwischen dem vorhandenen Radweg nach Leutkirch und der Fortsetzung in Richtung Tannhöfe. „Die Kinder müssen also über den hohen Bordstein hinunter und ein Stück auf der Straße fahren, um zur Schule zu kommen.“ Dieser Radweg hat für Weh und Hutter deshalb „eine hohe Dringlichkeit“. Aber auch die Sanierung und Verbreiterung der Straße von Allmishofen bis zur L318 samt Brücke und die Straßensanierung und Kanalverlegung in Adrazhofen stehen auf der Prioritätenliste, ebenso wie die Sicherung des Schulstandorts – etwa durch die Optimierung der Busverbindungen.

Ein Quereinsteiger

Gerhard Hutter, Vater dreier erwachsener Kinder, tritt sein neues Amt mit 63 Jahren als Rentner und Quereinsteiger an, wie er sagt. Kommunalpolitisch sei er durchaus „vorbelastet“, etwa durch 15 Jahre Tätigkeit im Ortschaftsrat Wuchzenhofen und drei Jahre im Leutkircher Gemeinderat. Zudem war er in verschiedenen Initiativen und Ehrenämtern aktiv. Dennoch habe er „Respekt vor der Aufgabe“, gesteht Hutter. Als Ziele seiner Arbeit nennt der begeisterte Radler unter anderem, das Wir-Gefühl in den Teilorten zu stärken und mit Bürgern und Verwaltung „eine verbindliche und ausgewogene Kommunalpolitik“ zu gestalten.


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