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Leserbrief: Was soll das Gejammere?

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Leutkirch / sz - Zum Artikel „Auf der A96 kracht es immer öfter“; SZ vom 31. August, hat uns folgende Leserzuschrift erreicht:

Was soll das Gejammere über die Unfälle auf der A96? Diese Autobahn ist in einem guten Zustand und wird halt inzwischen „ausgefahren“ wie alle anderen auch und oft als rechtsfreier Raum erlebt.

Falls noch nicht bekannt: Die A96 wird in der Schweiz „angepriesen“ zum „Ausprobieren“ von starken Wagen. Nein – keine Nationenschelte, die „unsrigen“ sind nicht besser, wie die Polizei ja feststellt. Während man mitten in einem Überholvorgang neben einem Riesenlaster steckt, wird von hinten bis auf 2,50Meter aufgefahren und mit unverschämtem Hupen und greller Lichthupe versucht, einzuschüchtern – normaler Alltag – auch auf der A96. Ja soll ich vielleicht wegschweben? Wenn man einen kleineren Wagen fährt (zum Beispiel Polo) wird das von PS-Protzen sofort als Freibrief gesehen nach dem Motto: Platz da, jetzt komm ich! So ein Erlebnis hatte bestimmt schon jeder, der auf einer Autobahn gefahren ist.

Apropos Baustellen: Begrenzung zum Beispiel 80 Stundenkilometer. Ich fahre 88, bin also schon zu schnell! Aber „selbstverständlich“ werde ich von hinten „geschoben“ mit Abstand einen Meter, und habe noch Glück, wenn ich im Rückspiegel nicht den Vogel gezeigt sehe! So fast an jeder Baustelle!

Apropos Aquaplaning: Ich kann nur Bauklötze staunen, mit welchen Geschwindigkeiten ich jedes Mal überholt werde, wenn das Wasser schon zwei bis drei Zentimeter flächendeckend auf der Fahrbahn fließt. Nasses Harakiri! Dieser allgemeinen Disziplinlosigkeit Einhalt zu gebieten, die seit Jahrzehnten eingerissen ist, ist natürlich mühsam! Deshalb: Nicht jammern – durchgreifen! Mit nur einer Überwachungsanlage, nur einem Videofahrzeug (ein Witz) und nur einem Videomotorrad (noch ein Witz) ist das halt nicht zu schaffen!

Dazu müsste die Politik beitragen, aber nicht so schwach wie bisher. Die Polizei müsste auf - , nicht abgerüstet werden und bei eklatanten Vorkommnissen auch rigorose Zugriffsmöglichkeiten haben und zwar sofort. Da lobe ich mir Italien oder die Schweiz: Bei übermäßiger Raserei wird das Auto als Waffe gesehen und an Ort und Stelle eingezogen.

Apropos Politik: Ich kann die Argumentation des CDU- Bundestagsabgeordneten Andreas Schockenhoff nicht nachvollziehen: Die Straßenverkehrsordnung „erlaube“ Tempolimits nur bei Gefahrenlagen. Ist denn ein Geschwindigkeits-Rausch keine „Gefahrenlage“?

Günter Honsberg, Wangen


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