Leutkirch / sz - Unternehmen, die sich sozial engagieren, gibt es immer mehr. Auch die Siemens Management Consulting (SMC) aus München zählt dazu. Am Freitag, 8.Mai, werden 110Unternehmensberater nach Diepoldshofen kommen, um dort einen neuen Inklusions-Spielplatz zu bauen.
"Es ist ein außergewöhnliches Projekt", sagt Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle. Außergewöhnlich deshalb, weil die Stadt gemeinsam mit den Zieglerschen, der katholischen Kirche und der Firma Siemens Management Consulting das Vorhaben umsetzen wird.
Angefangen hatte alles vor mehr als einem Jahr. Eine Agentur, die soziale Einsätze von Firmenkunden betreut, kam auf Willi Hiesinger von den Zieglerschen zu, und fragte an, ob Interesse an einem Gemeinschaftsprojekt bestehe. Weil sich seit 2013 der Schulkindergarten des Hör-Sprachzentrums der Zieglerschen im ehemaligen Schulgebäude befindet und auch der katholische Kindergarten St. Johann Baptist Anfang Mai in das Gebäude einziehen wird, sagte Hiesinger zu. "In Diepoldshofen gibt es tolle Flächen, aber was fehlt, ist ein behindertengerechter Spielplatz, auf dem alle Kinder gemeinsam spielen können", sagt Hiesinger. Etwa 100000Euro soll das Projekt laut Henle kosten. "Den größten Brocken davon bezahlt Siemens Management Consulting, den anderen Teil die Stadt und die Zieglerschen", so der OB weiter.
Kostenlose Arbeitstage
SMC hat im März 2000 die Active Help Kinderfonds Stiftung ins Leben gerufen, die sich aus Spenden finanziert. Im Rahmen von "Aktiv-Projekten" arbeiten SMC-Mitarbeiter regelmäßig bei sozialen Bau- und Renovierungsvorhaben in Deutschland mit. SMC stellt dabei kostenlos die Arbeitstage ihrer Mitarbeiter zur Verfügung, die Active Help Kinderfonds Stiftung finanziert das Baumaterial.
"Die Unternehmensberater, die europaweit tätig sind, wollen einmal im Jahr zur Stärkung des Teamgeists gemeinsam ihre Hände einsetzen und für beeinträchtigte Kinder etwas schaffen", sagt Hiesinger. "Die Kinder werden einen wunderbaren Spielplatz erhalten", fährt er fort. Angeleitet werden die Laienarbeiter von Bauhofmitarbeitern und vom technischen Dienst der Zieglerschen. "Es ist wichtig, dass wir Fachleute haben, die den Spielplatzbau in sinnvolle Bahnen lenken", sagt Henle.
Das Vorhaben soll an einem Tag umgesetzt werden. "Vielleicht sind danach noch einige Restarbeiten nötig, aber im wesentlichen soll der Spielplatz direkt hinter dem Schulgebäude am 8.Mai fertig sein", so Henle weiter. "Es ist wichtig, auch wenn wir mit Laien arbeiten, dass das Ergebnis absolut passt."
Geplant wird der Spielplatz von einem Landschaftsarchitekten. "Ihm war es wichtig, sich intensiv mit den Erzieherinnen beider Kindergärten auszutauschen", sagt Hiesinger. Die Geräte seien so konzipiert, dass sie Kinder anregen, etwas zu tun. Allgemein werde der Spielplatz aufgeteilt. "Rechtlich müssen die Kindergartenspielplätze abgegrenzt sein", sagt Henle. Daneben entstehe ein öffentlicher Spielplatz.
Am Projekttag werden neben den Erzieherinnen und den Kindergartenkindern auch Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) vor Ort sein und den Sanitätsdienst übernehmen. "Das ganze Projekt passt zu unserem Anliegen Inklusion. Denn alle arbeiten nach ihren Fähigkeiten mit", sagt OB Henle.
Auch die Ortsverwaltung und der Ortschaftsrat. "Ortsvorsteher Josef Mahler arbeitet derzeit beispielsweise die Materialliste ab, damit die Manager auch Werkzeug haben", sagt Bürgermeister Martin Bendel.