Leutkirch / sz - Seit Wochen laufen die Vorbereitungen für das diesjährige Altenpflegetheater an der Geschwister-Scholl-Schule Leutkirch. Kostüme werden genäht, Requisiten erstellt, an Texten gefeilt, und jeden Freitag stehen in der Altenpflege alle Zeichen auf Theaterspiel.
„Nussknacker und Mausekönig“ heißt das Stück, eine überarbeitete Version des berühmten Märchens von E.T.A. Hoffmann. Das phantasievolle Stück soll die Interessierten vor Weihnachten in Feststimmung bringen. Für Jung und Alt setzten Märchen Erinnerungen frei und vereinten in ihrem tieferen Sinngehalt, heißt es in der Mitteilung der Schule.
Es gibt drei öffentliche Aufführungen: am Freitag, 12. und Samstag, 13. Dezember, jeweils um 20 Uhr. Am Samstag ist um 15 Uhr eine Familienaufführung geplant. Gespielt wird in der Aula Süd, Öschweg 5, an der Geschwister-Scholl-Schule Leutkirch.
Viele Bürger erinnerten sich gerne an die kreativen und begeisternden Theateraufführungen der Geschwister-Scholl-Schule: Wer war nicht einst ein Lausbub mit Max und Moritz, hat nicht die Zeit mit Momo gesucht? Manch einer saß bei Frau Holle mit auf dem „heißen“ Ofen oder hat sich räuberisch amüsiert im Das Wirtshaus im Spessart?
Vor zwanzig Jahren hatten die Schüler in der Altenpflegeausbildung die zündende Idee, ein Fest an der Schule zu feiern, um den Bewohnern ihrer Ausbildungseinrichtungen eine vorweihnachtliche Freude zu bereiten. Die Begeisterung für diese Idee erfasste schnell auch die Lehrkräfte in der Altenpflegeausbildung, die den Wunsch der Schüler in die Projektarbeit aufnahmen. Im beruflichen Alltag, in der ambulanten und stationären Pflege, seien das Denken und Arbeiten in Projekten und die Fähigkeit und Bereitschaft zur Arbeit im Team sehr bedeutsam, ist der Mitteilung im Weiteren zu entnehmen.
Die Vorbereitungen und das Theaterspiel selbst sorgen für eine gute Gruppendynamik und Zusammenarbeit der Klasse. Das Projekt stärkt spürbar die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler“, sind sich das Lehrerteam um Heinz Brünz, Caterina und Markus Dreizehnter, Jutta Koch, Sylvia Kubenz-Schmid, Peter Styppa und Bernhard Thomiczek einig.
Die Robert-Bosch-Stiftung würdigte bundesweit dieses umfassende Bemühen der Theatergruppe unter Regie von Caterina Dreizehnter im Jahr 2001/2002 mit der Verleihung des dritten Preises für „Innovative Projekte in der Pflegeausbildung“ in Berlin.
Verzahntes Miteinander
Theater fordere den Einsatz der ganzen Person, die sich in die Gemeinschaft einbringt, so komme das eigene Vermögen der Akteure zum Vorschein. Für das Theater bedürfe es aber auch des verzahnten Miteinanders von Schülern, Lehrern, Schulleitung, Praxis-Einrichtungen und Öffentlichkeit, schreiben die Pädagogen. Das kompetente und theatererfahrene Lehrerteam stehe des Weiteren den Schülern tatkräftig zur Seite und übernehme zum Teil auch Schauspielrollen.
In eine Schauspielergruppe, eine Kostüm- sowie eine Bühnenbildgruppe ist die Klasse eingeteilt. Die Presse- und Werbegruppe betreut das Projekt. Ton- und Lichttechniker begleiten die Aufführungen. Für das Stück müsse nicht nur ordentlich Text gelernt werden, die meisten Requisiten, Kleider und andere liebevolle Details wie die Maske würden selbst kreiert und gefertigt. Allein der genähte Christbaum beeindrucke dieses Jahr durch Größe, Schmuck und Schönheit.
Der Kartenvorverkauf startet am Samstag, 6. Dezember, bei Firma Schnick Schnack, Marktstrasse 9, Erwachsene zahlen fünf, Kinder bis zwölf Jahre zahlen zwei Euro. An der Abendkasse kosten die Karten jeweils einen Euro mehr. Infos gibt es bei der Schule unter Telefon 07561/9811300.