Leutkirch / sz - Mit einem Moschee-Besuch und einem Vortrag über die Philippinen ist am Freitag das Vortragsprogramm der Interkulturellen Woche im Jugendhaus zu Ende gegangen. Am Samstag, 6. Dezember, steht in der Mensa des HMG ab 15 Uhr noch ein Tag der Interkulturellen Begegnung an.
Früh am Donnerstagmorgen trafen sich zwei Schulklassen der Otl-Aicher-Realschule an der Moschee in Leutkirch, um dort im Rahmen des Ethik-Unterrichts und der Interkulturellen Woche des Jugendhauses die Räumlichkeiten zu besichtigen und persönliche Fragen zu stellen. Begrüßt wurden die Schüler vom Vorbeter, der erst seit kurzem in Deutschland lebt. Neben der Führung durch die Moschee, bei der die Gebetsräume gezeigt wurden, gab es im Anschluss eine Fragerunde.
Die Schüler wollten wissen, wie viele Mitglieder die Moschee hat und zu welchen Zeiten die Gläubigen dort beten. Auch das Thema radikalislamistische Gruppierungen sei rege diskutiert worden, ist der Mitteilung zu entnehmen. Deutlich grenzten sich Vorstand und Vorbeter davon ab: „Diese Dinge haben nichts mit dem Koran zu tun, die Menschen sollen friedlich miteinander zusammenleben und sich nicht bekriegen.“ „Das Gebetshaus ist ein offenes Haus für jeden, mit all seinen Sorgen Wünschen und Anliegen“, fügte ein Vorstandsmitglied hinzu.
Die zweite Hälfte des Vormittags bildete ein zweistündiger 3D-Vortrag von Karl-Heinz Schweigert. Auch hierbei seien die Teilnehmer durch fremde Länder geführt worden, heißt es weiter. Beginnend mit Deutschland, über Österreich zeigte Schweigert die schönsten Ecken Israels, Russlands und Amerika. Das Gefühl, aufgrund der 3D-Brillen die Sphynx fast berühren zu können, ließ des Öfteren ein erstauntes Raunen durch die Reihen des Veranstaltungsraumes gehen.
Der letzte Vortrag der interkulturellen Woche fand am Freitagmorgen statt. Carina Oettinger berichtete über ihren Dienst auf den Philippinen. Nach ihrem Abitur, wollte sie erst einmal für ein Jahr ins Ausland, sagte sie. Dabei sei sie auf „Weltwärts“ und den damit verbundenen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst gestoßen. Ihre Aufgaben seien ganz unterschiedlicher Natur gewesen, erfuhren die Schüler.
Beginnend mit der Arbeit in einer Kinderkrippe, über den Beruf der Lehrerin, bis hin zur Mitwirkung in einem Jugendhaus, reichte die Spannweite. Dann habe der Taifun Haiyan gewütet, der so viele Familien zerstörte. Als Carina Oettinger die Anfrage aus Deutschland erreichte, sich um ein Wiederaufbau-Projekt umzuschauen, „war ich erst überfordert“, so Oettinger. Doch die Menschen, die ihr dann bei der Umsetzung geholfen haben, kamen plötzlich von ganz allein in ihr Leben. Verdient hat sie als Freiwillige nichts, „aber trotzdem wurde ich täglich entlohnt“, fügte sie hinzu.