Leutkirch / sz - In zwei Vorstellungen begeisterte das Landestheater Schwaben aus Memmingen am vergangenen Freitag die Leutkircher Grundschüler in der Festhalle. Mit der Inszenierung „Kalif Storch“, einem Märchen von Wilhelm Hauff, wurden insbesondere Kinder ab sechs Jahren angesprochen. Aber auch die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer konnten sich angesichts der komischen und witzigen Darbietungen oftmals ein Lachen nicht verkneifen.
Das Märchen erzählt die Geschichte des Kalif Chasid aus Bagdad und seines Großwesirs Mansor, die von einem Krämer ein geheimnisvolles Pulver kaufen, mit dem sie sich in Tiere verwandeln können. Allerdings verstoßen die beiden gegen die Auflage, auf keinen Fall zu lachen. So müssen sie erst einmal Störche bleiben, weil sie durch das Lachen den Zauberspruch „mutabor“ (lateinisch „ich werde verwandelt werden“) vergessen haben. Zu allem Überfluss stellt der Kalif alsbald fest, dass sie auf seinen alten Feind, den Zauberer Kaschnur, hereingefallen sind. Daraufhin begeben die Zwei sich auf eine Reise, auf der sie sich mit der Eule Lusa verbünden. Diese wurde ebenfalls vom Zauberer verwunschen und ist eigentlich eine Prinzessin, die nur durch eine Heiratserklärung wieder zurückverwandelt werden kann.
Unter der Voraussetzung, dass einer der beiden Weggefährten – trotz ihrer Gestalt als hässliche Eule – um ihre Hand anhalten wird, zeigt sie den beiden verwunschenen Störchen den geheimen Treffpunkt des Zauberers und seiner Verbündeten. Dort berichten die Anwesenden von ihren Untaten, und die beiden Störche können das benötigte Zauberwort aufschnappen. Zurückverwandelt kehren der Kalif und seine zwei Begleiter nach Bagdad zurück, wo Chasid sein Eheversprechen an die schöne Prinzessin Lusa erfüllt und seinen Platz als Kalif wieder einnimmt. Auch der böse Zauberer entgeht seinem Schicksal nicht.
Dieses bezaubernde Märchen nahm die Leutkircher Grundschüler mit auf eine Reise in die Welt von 1000 und einer Nacht, animierte zum Mitmachen und entließ am Ende der Vorstellung strahlende und glückliche Kinder ins Wochenende. Die Inszenierung selbst mit minimalistischem Bühnenbild und unglaublich schönen Kostümen bestach durch hervorragende Schauspieler. Mit exzellenter Mimik, Gestik und tollen Gesangseinlagen spielten sich die Protagonisten in die Kinderherzen und machten sie gegen Ende der Aufführung zu einem Teil des Märchens.