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"Die Gefahr einer Infektion ist zu groß"

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Leutkirch / sz - Die Osterausstellung des Kleintierzuchtvereins Leutkirch/Urlau am Ostermontag, 6.April, im Hasenheim ist abgesagt worden. Der Grund: die kursierende Kaninchenseuche (RHDV-2).

Aktuell sind laut Veterinäruntersuchungsamt in Stuttgart mehrere Kaninchen in zwei Landkreisen in Baden-Württemberg (Esslingen und Ludwigsburg) an der sogenannten Hämorrhagischen Kaninchenkrankheit gestorben. Und dies, obwohl die Tiere geimpft waren.

Der Landesverband der Rassekaninchenzüchter Württemberg und Hohenzollern hat nun die Warnung herausgegeben, bis zum 1. Juli keine Kaninchenausstellungen oder ähnliche Veranstaltungen mehr zu organisieren. "Beim Virus RHDV-2 handelt es sich um ein mutierendes Virus, das trotz Impfung der Tiere auftreten kann und für die Kaninchen meistens tödlich endet", sagt der Pressewart des Leutkircher Kleintierzuchtvereins, Manfred Huchler.

"Übertragen wird das Virus nicht nur von Tier zu Tier sondern auch von Mensch zu Tier. Andere Tiere können sich mit dem Erreger aber nicht infinzieren. Auch für Menschen ist das Virus ungefährlich. Übertragen wird das Virus über Hände, Kleider oder die Atmung. Aber auch blutsaugende Insekten wie die Stechmücke oder der Kaninchenfloh sind für eine Infektion verantwortlich. Nur durch regelmäßiges Impfen der Tiere kann ein Schutz erreicht werden", so Huchler weiter.

Tiermediziner Rudolf Wetzel erklärt: "Bei dieser Infektion handelt es sich um eine sehr aggressiv verlaufende und meist tödliche Krankheit." Eine Krankheit, die bei den Kaninchen unter anderem zu inneren Blutungen, blutigem Durchfall oder zu zentralnervösen Symptomen führen könne. Allerdings würde es mittlerweile ein Impfstoff gegen die Variante zwei des Erregers geben, sagt Wetzel. Auch Tierarzt Thomas Rauscher sieht in der Seuche eine Gefahr und rät zu Impfungen. "Bei der Seuche handelt es sich mit Sicherheit um eine Bedrohung. Immerhin gehört dieses Virus zusammen mit der Myxomatose (Kaninchenpest) zu den gefährlichsten Viruserkrankungen bei Kaninchen."

Wohl der Tiere geht vor

Mittlerweile würde es aber sogar eine Kombi-Impfung geben. "Es tut uns leid, dass wir die Osterausstellung absagen müssen. Aber das Wohl der Tiere geht uns einfach vor", sagt Robert Gaile, Vorsitzender des Kleintierzuchtvereins Leutkirch/Urlau. "Außerdem geht es auch darum, unsere Bestände zu schützen. Die Gefahr einer Infektion ist einfach zu groß und dieses Risiko gehen wir nicht ein", so Gaile weiter.

Als Hauptgrund für die Ausbreitung der Seuche nennt Gaile die zahlreichen Kaninchenausstellungen an Ostern. Die Besucher würden unbewusst das gefährliche Virus übertragen. Und dies nicht nur beim Besuch einer Kaninchen- Veranstaltung sondern auch auf ihre eigenen Langohren zu Hause.


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