Leutkirch / sz - Bereits vor 20 Uhr sind alle 140 Plätze im Leutkircher Centraltheater besetzt gewesen. Die Gäste freuten sich beim Afrika-Abend über Trommelklänge und einen kleinen Kunsthandwerkermarkt mit Selbstgemachtem aus verschiedenen afrikanischen Ländern. Auch Holzskulpturen aus Westafrika von Hartmut Neuschwander waren ausgestellt.
Der Afrikaverein Tukolere Wamu hatte Fingerfood vorbereitet, das im Foyer angeboten wurde. Martina Heinz-Freudenthaler vom Cineclub begrüßte die zahlreichen Gäste und freute sich, wie auch Gerlinde Brünz, die stellvertretende Vorsitzende von Tukolere Wamu, über das volle Haus und das wiederum große Interesse für den bereits fünften Afrika-Abend im Leutkircher Kino.
Gerlinde Brünz berichtete über den erfolgreich durchgeführten Nähkurs im Südsudan, der von den Leutkircher Kinobesucher vor zwei Jahren unterstützt wurde. Die Spenden des diesjährigen Kinoabends gehen an ein Frauenprojekt im Norden Kameruns. Im Zentrum "vie de femmes" werden Frauen, die Opfer von Vergewaltigung, Diskriminierung, sexueller Belästigung oder Frühverheiratung wurden, psychosozial und gesundheitlich unterstützt und juristisch beraten. Der Film "Timbuktu" zeigte das Leben der Bewohner in dieser Stadt, mitten in der Wüste in Mali. Immer mehr dramatisch wurde dieses sowieso schon einfache und karge Leben von Dschihadisten unsinnigerweise eingeschränkt und fremdbestimmt. Die freiheitsliebenden Wüstenbewohner taten sich schwer, diese angeblich von Allah gegebenen strikten Verbote wie Handschuhe für Frauen oder kein Fußballspiel, zu akzeptieren.
Selbst Musik und Singen waren verboten und wurden mit Auspeitschen und sogar Steinigen bestraft. Über den Dächern und in den Gassen von Timbuktu waren ständig selbsternannte Gotteskrieger mit dem Maschinengewehr im Anschlag allgegenwärtig. Geschehnisse spitzten sich bis zu Todesurteilen für die eigenen islamischen Glaubensbrüder zu.
Minuten nach dem Film war es immer noch mucksmäuschenstill im Kino, so betroffen hatte "Timbuktu" gemacht, vor allem auch deshalb, weil es die wahren Zustände in vielen afrikanischen und arabischen Ländern widerspiegelte und diese willkürliche Gewalt der islamischen Extremisten auch in Europa bereits angekommen ist.