Leutkirch / sz - Sommerzeit ist Urlaubszeit. Das gilt freilich nicht für alle Berufstätigen. Damit Eltern nicht in Bedrängnis kommen, wenn sie arbeiten müssen, der Kindergarten aber geschlossen hat, gibt es in Leutkirch seit einigen Jahren eine geregelte Ferienbetreuung für Kinder ab drei Jahren. Und davon wird, zumindest in der Kernstadt, rege Gebrauch gemacht, wie eine Umfrage der Schwäbischen Zeitung ergeben hat.
15 Einrichtungen gibt es allein in katholischer Trägerschaft, wie die Kindergartenbeauftragte Marianne Weiß sagt. Sechs in der Stadt und neun auf dem Land. Für alle gilt während der Sommerferien: Drei Wochen ist geöffnet, drei Wochen geschlossen.
Schon frühzeitig würden die Eltern über die jeweiligen Schließzeiten informiert und hätten die Möglichkeit, ihre Kinder bei Bedarf in einem anderen Kindergarten betreuen zu lassen. Nicht immer, aber doch meistens klappe es dann sogar mit dem Wunschkindergarten.
"Die Nachfrage in der Stadt ist sehr groß", sagt Marianne Weiß: 20 Kinder nähmen derzeit das Angebot in Anspruch. Auf dem Land habe es dagegen in diesem Jahr nur zwei Anfragen gegeben, sonst seien es erfahrungsgemäß immer ein paar mehr gewesen. Für die Ferienbetreuung angemeldet werden können Kinder ab drei Jahren. "Der Beitrag wird dann nach Wochen runtergerechnet", erklärt Marianne Weiß und hänge auch von der Betreuungsform ab.
Drei Wochen offen unddrei Wochen geschlossen
Und so haben die katholischen Kindergärten die Betreuung organisiert: In den ersten drei Wochen der Sommerferien geöffnet haben St. Elisabeth und St. Vincenz in der Kernstadt, St. Martin in Adrazhofen, St. Johann Baptist in Diepoldshofen, der Kindergarten Franz von Assisi in Hofs und der Hans-Multscher-Kindergarten in Reichenhofen. Die zweite Ferienhälfte übernehmen St. Hedwig und St. Josef in der Kernstadt, St. Silvester in Tautenhofen, St. Joseph in Herlazhofen, St. Franziskus in Friesenhofen, der Kindergarten Arche Noah in Urlau, St. Georg in Unterzeil, St. Peter in Seibranz und St. Maria in Merazhofen.
Bei den Kindergärten in Trägerschaft der evangelischen Kirche sieht es so aus, dass der Johanneskindergarten die ersten drei Wochen geschlossen hat, der Lukaskindergarten in der zweiten Ferienhälfte. Da der Lukaskindergarten mit 18 Kindern, darunter vier Zweijährige, voll belegt ist, könnten keine Ferienkinder aufgenommen werden, wie Kindergartenleiterin Sabine Rödel sagt. Umgekehrt sei aber auch kein Kind aus ihrer Einrichtung für die Betreuung im Johanneskindergarten angemeldet worden.
Die beiden DRK-Kindergärten Piepmatz und Firlefanz regeln die Ferienbetreuung so: "Wir vertreten uns gegenseitig innerhalb des Kindergartens", erklärt Piepmatz-Erzieherin Manuela Wiedemann. Will heißen: Fünf Kinder aus der Gruppe Rotschnäbel sind derzeit bei den Grünschnäbeln zu Gast, in der zweiten Ferienhälfte können Grünschnäbel bei den Rotschnäbeln unterkommen. Diese interne Regelung sei deshalb notwendig, da beide DRK-Kindergärten eine Ganztagesbetreuung von 7 bis 17 Uhr, freitags bis 16 Uhr, anbieten.
Waldorfkindergartenhat keinen Bedarf
Keine Ferienbetreuung bietet der Freie Waldorfkindergarten auf der Pfingstweide an. "Bei uns gab es bisher keinen Bedarf dafür", sagt Leiterin Maria Fischer. "Im Fall einer Nachfrage müsste man sich entsprechende Gedanken machen." So aber hat der eingruppige Kindergarten vom 6. bis zum 30. August geschlossen.
Ab September wird er dann, zumindest vorläufig, als Kleingruppe wieder öffnen. "Wir hatten sehr viele Kinder, die jetzt in die Schule kommen", nennt Maria Fischer als Grund dafür.