Leutkirch / sz - Eine rote Rose leuchtet auf dem Logo der Ökumenischen Hospizgruppe Leutkirch, die am Wochenende ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert hat. So gab es auch beim abschließenden Stehempfang am Sonntagmorgen eine rote Rose für alle Mitwirkenden als Dank für ihre wertvolle Arbeit, die sie seit Jahren in der Begleitung von Schwerstkranken und ihren Familien leisten.
Das eindrückliche Rockfigurentheater "Gevatter Tod" am Samstagabend und der festliche Gottesdienst in St. Martin waren Teil des Festprogramms, ebenso der Empfang im katholischen Gemeindehaus, der von den Instrumentalisten der Gruppe Impulse begleitet wurde. Koordinatorin Ulrike Butscher konnte dabei auch Vertreter der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden und der Kommune begrüßen.
Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle dankte der Hospizgruppe, dass sie mit ihrer Arbeit ein großes Stück Menschlichkeit in die Stadt hineingetragen habe und überreichte ein kleines Geldgeschenk. Bernhard Bayer, Vorsitzendes des Hospiz- und Palliativverbandes, erweiterte in seinem kurzen Statement den Focus und versicherte den Anwesenden, dass in keinem anderen europäischen Land das ehrenamtliche Engagement in der Begleitung Schwerstkranker und Trauernden so ausgeprägt sei wie in Deutschland.
Allein in Baden-Württemberg sind nach seinen Angaben 8000Menschen ehrenamtlich in der Hospizarbeit tätig. Dass mit den Fragen am Lebensende in Deutschland anders umgegangen werden als in Nachbarländern zeige auch das Ringen im Bundestag um gute gesetzliche Lösungen für Sterbehilfe und Palliativmedizin.
"Bleiben sie wach für alles, was auf sie zukommt", sagte der Referent – nicht zuletzt auch mit Blick auf die Flüchtlinge, die früher oder später ebenfalls der Betreuung durch Hospizmitarbeiter bedürften. Bei Gebäck und Getränken war dann Zeit für Gespräche und Begegnung.
Der neue Kurs für zukünftige Begleiter startet am Wochenende 20. bis 22. November. Er umfasst zwei Wochenendtermine und 15Abendeinheiten à drei Stunden. Er läuft bis zu den Sommerferien 2016. Anmeldungen sind noch bis 16. Oktober im katholischen Pfarrbüro St. Martin, Leutkirch, möglich.