Leutkirch / sz - Stark im Kommen ist auch in Leutkirch und um Umgebung das sogenannt Pedelec (PEDalELEctricCycle). Vor allem, das zeigt eine Bestandsaufnahme der "Schwäbischen Zeitung", vorwiegend ältere Semester bewegen sich zügig und entspannt auf einem Zweirad, das mit der Unterstützung eines kleinen Elektromotors zudem für eine neue, umweltfreundliche und kostensparende Mobilität sorgt.
"Eine Zunahme von Elektrofahrrädern im Straßenverkehr ist in unserem Raum eindeutig festzustellen", so lautet die Stellungnahme von Werner Schüle. Dieser Entwicklung kann der Erste Polizeihauptkommissar aber Positives abgewinnen. Mit mehr Rädern erwartet er eine "Verringerung der innerörtlichen Geschwindigkeiten" und angesichts der allgemein zunehmenden Verkehrsdichte einen Ausbau der Radverkehrswege.
Schüle bewertet die Unfallhäufigkeit mit Pedelecs bislang als "nicht besorgniserregend". Dabei räumt auch er ein, dass höhere Geschwindigkeiten auf zwei Rädern mehr Übung und Vorsicht des Fahrers sowie Aufmerksamkeit und Rücksicht der anderen Verkehrsteilnehmer verlangen.
Dies bestätigt auch Fahrlehrer Rainer Flaig. Als Beispiel nannte er das Überholen von Elektrorädern beim Anfahren, das nun schwieriger sei. Autofahrer sind aber auch schon überrascht worden, dass ein Pedelec eben schneller als erwartet heranrollte.
Vorteile sowohl beim Pendeln als auch bei Besorgungen
Das Pedelec gilt vor allem im städtischen Bereich als eine echte Alternative zum Pkw auf dem Weg zur Arbeit für Pendler, bei Besorgungen im nächsten Ort oder auch beim Fahren mit Anhänger. Zudem lässt der kraftsparende Antrieb bei Ausflügen die hügelige Landschaft des Alpenvorlandes leichter bewältigen.
Die Neuentwicklungen kurbeln aber auch das Geschäft an. Über zwei Millionen Pedelecs wurden mittlerweile in Deutschland verkauft, allein 480000 im vergangenen Jahr. Und der Trend hält an. Mit High-Tech-Rädern, auch bei Mountainbikes, werden neue Kundenschichten bis zu den Jugendlichen angesprochen, wie während der jüngsten Messe "Eurobike" in Friedrichshafen zu sehen war. Der damit angestrebte Umstieg vom Auto zum Rad soll zudem einen Beitrag zur Energiewende leisten, ein Ziel, das sich die "Nachhaltige Stadt Leutkirch" seit Jahren auf ihre Fahnen schreibt.
Pedelecs sind auch für Robert Geser ein großer Fortschritt und Gewinn für die Umwelt. Dabei haben für den Leutkircher Fachhändler die drei gängigen Antriebssysteme unterschiedliche Stärken. Räder mit Motor im Vorderrad weisen nach seinen Angaben eine gute Gewichtsverteilung auf, haben faktisch einen "Allradantrieb" und sind preisgünstiger. Der Mittelmotor im Tretlager könne höhere Kräfte auf die Kette bringen, diese dann aber wie das Ritzel und Getriebe mehr verschleißen. Beim Motor im Hinterrad sei das weniger der Fall.
"Wichtig ist am Anfang das Einüben mit dem Pedelec"
Auch befragte Pedelec-Fahrer äußerten sich begeistert über ihr Elektrofahrrad. Elektrofahrrad. Beate Kieble ist schon seit fünf Jahren im Besitz so eines Gefährts: "Es ist toll und leicht zum Bedienen. Den Berg geht es schnell hinauf", sagt sie.
Georg Janusch rollt seit Mai mit einem Pedelec durch die Lande und meint: "Jeden Tag mache ich eine Ausfahrt von zehn bis 20 Kilometern, das tut mir gut und ist gesund."
Positiv äußerte sich auch Sabine Merk, die seit vier Jahren auf so ein modernes Fahhrad setzt: "Es ist wunderbar und optimal, auch nicht so sportliche Leute wie ich machen nun ohne Auto Besorgungen in der Stadt." Sie weist aber auch eine wichtige Herausforderung hin: "Wichtig ist aber am Anfang das Einüben mit dem Pedelec."