Leutkirch / sz - Nach Gemeinderatssitzung Nummer 18 hat sich am Montagabend das Gremium in die Weihnachtspause verabschiedet. Sowohl im Schlusswort von Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle als auch in der Bilanz von CDU-Stadtrat Wolfgang Wild, Henles ehrenamtlichem Stellvertreter, überwogen zwei Dinge: Beide zeigten sich hoch erfreut über die Ansiedlung eines Center Parcs auf dem Gelände des früheren Munitionslagers in Urlau. Beide blickten trotz aller Herausforderungen frohgemut dem Stadtjubiläum im kommenden Jahr entgegen – 1250Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung.
"Wir haben diese Pause verdient und allen Grund zur Freude, dem nächsten Jahr entgegenzublicken", sagte Henle, der sich wie später auch Wild bei seiner Verwaltung für die Arbeit während der zurückliegenden Monate bedankte: "Hinter uns allen liegt ein sehr arbeitsreiches Jahr."
Henle erinnerte an Großereignisse wie das "traumhafte Kinderfest", die "Tour de Ländle" oder auch die Jet-WM in Unterzeil. Außerdem verwies er auf die zahlreichen Bauprojekte, die gestemmt worden seien. "Manche liefen gut, manche nicht so gut", meinte Henle, der damit auf die Sanierung der Tiefgarage im Löwencenter anspielte, die sich deutlich länger als geplant hingezogen habe. Erleichtert sei er, dass eine Nachfolgeregelung für das Areal des Schlachthofs gefunden und auch die Sanierung der Bahnsteige beschlossen worden sei. Vorbildlich agiere die Stadt auch beim Breitbandausbau. "Und dann kam eben kurz vor Weihnachten noch die Entscheidung von Center Parcs."
Mit diesem Thema begann auch Wolfgang Wild seine Jahresbilanz. Er erinnere sich noch gut an die ersten Tage des Jahres 2009, als die ersten Kontakte zu dem Konzern geknüpft wurden, der per Inserat passende Gelände suchte. Lange sei Stillschweigen vereinbart gewesen. Wie Henle zeigte sich auch Wild beeindruckt darüber, dass das Neubaugebiet Marienhof in Windeseile wachse. "Wie Pilze" schössen die Häuser aus dem Boden.
Bei seinem Ausblick auf 2016 nahm er den Gemeinderat in die Pflicht, einen Rahmen zu schaffen dafür, "die Wohnqualität in der Innenstadt" zu fördern. Mit Straßen-Cafes allein sei es nicht getan. Die Diskussion müsse allerdings "sachlich und emotionslos" geführt werden.
70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs forderte Wild, "sensibel einer Geschichtsvergesslichkeit gegenzusteuern". Auch in Leutkirch habe es Personen gegeben, "die sich unter Lebensgefahr gegen das verbrecherische NS-Regime zur Wehr setzten", sagte Wild.
Wenige Tage nach der Beisetzung von Georg Fürst von Waldburg-Zeil bedankte sich Wild noch einmal für den Einsatz des Ehrenbürgers der Stadt: "Ohne seine großzügige Mithilfe bei unzähligen Projekten wäre unsere Stadt mit ihren Ortschaften und darüber hinaus um viele Kleinode und Einrichtungen ärmer."