Leutkirch / sz - Das Netzwerk Leutkirch ("NeLe"), eine internetbasierte Plattform zur Nachbarschaftshilfe, hat die ersten wichtigen Stufen hinter sich. "Die technische Entwicklung ist abgeschlossen", sagte am Donnerstag im Leutkircher Rathaus Daniel Ohmayer, der Projektassistent Inklusion der St.-Gallus-Hilfe. Dem Verbund geht es jetzt aber auch vor allem darum, bei der sogenannten "Google Impact Challenge Deutschland", die am 8. Februar im Internet gestartet worden ist und noch bis zum 24. Februar dauern wird, im bundesweiten Wettstreit so viele Punkte zu ergattern, um unter die besten 100 von 200 lokalen Ideen zu gelangen. 10000 Euro würden dann nach Leutkirch fließen.
Schon der Einzug in diese Endrunde ist für die Partner, zu denen auch die Agentur "inallermunde" zählt, ein Erfolg. Zu viele Initiativen aus Baden-Württemberg finden sich nicht in der Liste jener Projekte, die noch zur Abstimmung stehen. Fast vier Millionen Euro will Google ausschütten. Das Gros werden die zehn sogenannten Leuchtturmprojekte erhalten. Leutkirch fällt nicht darunter.
Am Donnerstag ist durchaus auch der sportliche Ehrgeiz zu spüren. Die Hoffnung ist groß, dass sich die Leutkircher behaupten können gegen die Konkurrenz aus ganz Deutschland. Generell geht es aber nicht nur um die dann fällige Überweisung von 10000 Euro. Immerhin hat sich das Netzwerk schon mal vor einer Jury, in der auch die frühere Tennis-Weltranglistenerste Steffi Graf und der Torhüter des FC Bayern, Manuel Neuer, saßen, mit seiner Idee behauptet. Das sind die prominenten Namen aus der Ferne. Vor Ort haben sich aber auch das Jugendhaus mit seiner Computeria eingebracht, um das Netzwerk überhaupt an den Start zu bringen. Etwa ein halbes Jahr wird nun die Testphase dauern, betonte Manuela Wacker-Günther, die in der Stadtverwaltung das Projekt kordiniert.
Hauptziel dabei ist, über das Internet insbesondere auf dem Gebiet der Nachbarschaftshilfe ein Forum zu schaffen. "Hilfe anbieten, Hilfe suchen", so umschreibt Wacker-Günther die Zielsetzung. Als praktische Beispiele nennt sie so vermeintlich alltägliche Dinge wie die Gartenarbeit, die Hilfe beim Einkaufen oder Fahrgemeinschaften. Aber auch die Bereitschaft, sich in Deutschkursen etwa für Flüchtlinge einzubringen, zählt zu den möglichen Angeboten.
Wichtig dabei ist die "Barrierefreiheit auch im Netz". So soll die Plattform auch später in der Lage sein, Menschen mit Sehbehinderung zu bedienen. Erläuterungen sollen abseits juristischer Spitzfindigkeiten leicht nachvollziehbar sein. Ein weiterer Ansatz müsse sein, gerade auch in den Ortschaften den Zugang zu dem Internetangebot etwa über öffentliche Einrichtungen zu ermöglichen.
Mehr Informationen unter
www.netzwerk-lkeutirch.de
und unter
https://goo.gl/AukWcx