Umfassend saniert werden soll der in die Jahre gekommene Hans-Multscher-Kindergarten in Reichenhofen. Diese Willenserklärung hat der Gemeinderat am Montagabend einstimmig abgegeben. Wenngleich dieses „soll“ derzeit noch auf wackeligen Füßen daherkommt. Hintergrund: Jene 283500Euro, die die Stadt von den insgesamt 405000 Euro Investitionskosten zu tragen hat, fließen nur, „wenn die Finanzierung im Haushalt 2015 möglich ist“.
Zusammen mit der Kirchengemeinde Laurentius Reichenhofen hatten sich Ortschafts- und Gemeinderat darauf verständigt, die Flachdächer zu sanieren – insgesamt rund 280000 Euro Kosten, wovon die Stadt 196000 Euro zu tragen hat –, mit 110000 Euro schlägt die energetische Sanierung des Gebäudes (77000 Euro Anteil der Stadt) zu Buche. Weitere 15000 Euro (10500 Stadt) sollen in Einbauschränke und zusätzliche Wände fließen.
Hintergrund: Ursprünglich hatte sich die Kirchengemeinde eine Erweiterung des Gebäudes samt Mehrzweckraum und neuem Sanitärbereich für das Personal gewünscht, was zusätzlich 606000 Euro an Kosten bedeutet hätte. Jedoch, lediglich als „wünschenswert“, nicht aber als „notwendig“ stufte die Verwaltung dieses Ansinnen ein. Insbesondere auch die Tatsache, dass derzeit Platz für 56 Kinder herrscht, dagegen aber lediglich 37 derzeit betreut werden, wog entsprechend schwer. Und auch die prognostizierten Geburtenzahlen deuteten auf Stagnation hin, so Claudia Knapp von der Stadtverwaltung. Einbauschränke und zusätzliche Wände täten ihr Übriges, waren sich die Räte letztlich einig.
Aus Flach- werden Pultdächer
Doch was wird nun – vorausgesetzt, der Stadtsäckel gibt es her – im einzelnen geschehen? Einerseits sollen die bestehenden, bis zu 41 Jahre alten Flachdächer durch flach geneigte Pultdächer ersetzt werden. Im Dachgebälk über dem Gruppenraum 1 hatte 2013 ein Marder sein Unwesen getrieben. Und jener Dachstuhl über dem Gruppenraum 2 hatte Leck geschlagen, sodass bereits im Dezember ein Notdach errichtet werden musste. Zusätzlich leckten auch die in den rund 1,25 Meter hohen Kriechkellern verlegten Regenwasserleitungen der Flachdächer. Diese Leitungen sollen demontiert und durch außen liegende Regenrinnen ersetzt werden. Durch Öffnungen mit Lichtschacht werde für eine Belüftung der Kriechkeller gesorgt. Neben der energetischen Sanierung der Dächer müssten auch Fassade, Decke und Heizung auf Vordermann gebracht werden, klärte Knapp die Räte auf.
Von einer „Sauarbeit“, was die notwendige Dämmung der Heizungsleitungen an den Decken der Kriechkeller angeht, sprach Alfons Notz (BfA). Eugen Steinhausers (CDU) Bemerkung – bezogen auf die Variante mit Anbau für knapp eine Million Euro – „da wäre es ja fast günstiger, komplett neu zu bauen“, stieß kaum auf Gehör.