Leutkirch / sz - Eigentlich hätte nach den Sommerferien ein Jugendpfarrer nach Leutkirch kommen sollen. Eigentlich, denn „er hat sich während des Vorstellungsverfahrens für die Gemeindeseelsorge in einer anderen Stadt entschieden“, sagt der katholische Pfarrer Karl Erzberger. Dennoch gibt es eine Neuerung im Pastoralteam der Seelsorgeeinheit St. Martin. Seit 1. September ist Benjamin Sigg als Pastoralreferent tätig. Er ersetzt Gaby Bungartz, die als Pastoralreferentin nach Ravensburg geht.
Sigg kommt aus Oflings bei Wangen. Er war Ministrant, Oberministrant und nach seinem Abitur Zivildienstleistender. Beim anschließenden Theologiestudium in Tübingen ebnete er seinen weiteren Weg. Es folgte eine dreijährige Ausbildung als Pastoralassistent in Tettnang. „Für die Ausbildung wird man von der Diözese irgendwohin gesetzt“, sagt Sigg. Nach vielen Fortbildungen, Kursen und Prüfungen wurde er am 5.Juli schließlich zum Pastoralreferenten beauftragt.
Da die Stelle in Leutkirch ausgeschrieben war, bewarb sich Sigg darauf. „Leutkirch war mein Wunsch“, sagt er. Deshalb sei er glücklich über die neue Herausforderung. Seit Mitte Juni wohnt der 28-Jährige mit seiner Frau in Leutkirch. Vor drei Wochen bekamen beide Zwillinge. „Leutkirch ist ein schönes, nettes Städtchen“, schwärmt Sigg.
Seine Schwerpunkte werden Bereiche sein, die mit Jugendlichen zu tun haben. Zum Beispiel die Katholische Junge Gemeinde (KJG), die Ministranten, die Firmvorbereitung und die Jugendgottesdienste. Aber auch einen liturgischen Teil umfasst sein Aufgabengebiet. So wird er abwechselnd mit seinen Pastoralkollegen predigen, am Salvatorkolleg in Bad Wurzach sechs Stunden in der Woche Religionsunterricht geben und im nächsten Jahr auch den Beerdigungsdienst übernehmen.
„Das wird spannend“
Zu Beginn seiner Tätigkeit müsse er schauen, was es gibt und wo er gebraucht werde. „Das wird spannend, wie sich alles entwickelt“, sagt Sigg.
Unterstützt wird der Neuzugang von Diakon Rainer Wagner und Pfarrer Karl Erzberger. Denn die Seelsorgeeinheit St. Martin umfasst drei Planstellen: Diakon, Priester und Pastoralreferent. „Wir sind Teamplayer, haben aber alle andere Schwerpunkte“, sagt Diakon Wagner.
Seit zehn Jahren ist er nun in Leutkirch. „Mein Amt als Diakon hat den Auftrag, diejenigen zu begleiten, die am Rand der Gemeinde stehen“, sagt Wagner. So zählen Menschen mit Glaubenszweifeln oder psychischen Erkrankungen, Bürger, die in Armut leben, Alleinerziehende und Asylbewerber zu seinem Aufgabenbereich. „Ich bin für diese Menschen da, egal welche Religionszugehörigkeit sie haben“, so Wagner weiter. Auch mit der Caritas arbeite er eng zusammen.
Ein anderer Schwerpunkt seien Menschen mit Behinderung, Senioren und familienbezogene Angebote. Außerdem hat Wagner ebenfalls regelmäßig Predigdienst und begleitet Trauungen, Taufen und Beerdigungen.
Seit zwei Monaten ist Pfarrer Erzberger in Leutkirch. „Ich fühle mich hier seit Beginn zu Hause“, sagt er. Seine Bereiche seien die Feier der Gottesdienste, die Begleitung der Erstkommunion, der Taufe und von trauernden Menschen. Beerdigungsdienste, Krankensalbung, Ökumene, Begleitung des Kirchengemeinderats und Hausbesuche bei kranken, alten Menschen zählten ebenfalls dazu. Bislang haben Diakon, Priester und Pastoralreferent unterschiedliche Dienstsitze in verschiedenen kirchlichen Gebäuden. Das wird sich ändern. „Ab Oktober haben wir alle ein Büro im renovierten Pfarrhaus“, sagt Erzberger. „Das ist eine wichtige Neuerung. Denn wenn alle unter einem Dach sind, erleichtert das vieles“, fährt er fort.
Auch für Benjamin Sigg. Die Einführung des neuen Pastoralreferenten ist am Sonntag, 28. September, um 10.15Uhr in einem Jugendgottesdienst.