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Bendel und Sievers scheinen für Landratswahl favorisiert

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Leutkirch / sz - Wer wird neuer Landrat des Landkreises Ravensburg? Am 19. März wählt der Kreistag den Nachfolger von Kurt Widmaier. Es kandidieren der Leutkircher Bürgermeister Martin Bendel, Hans-Eckhard Sommer, Leiter des Referats für Ausländer- und Asylrecht im bayerischen Innenministerium, und Harald Sievers, Finanzbürgermeister der Stadt Düren. Sie haben sich kürzlich den Fraktionen bei einer gemeinsamen Veranstaltung in Horgenzell vorgestellt. Jeder Bewerber hatte rund 90 Minuten Zeit sich zu präsentieren.

Kopf-an-Kopf-Rennen?

Die Schwäbische Zeitung hat bei Kreisräten aus der Region nachgefragt, mit welchen Eindrücken sie nach Hause gegangen sind und ob sie nun einen Favoriten haben. Aus den Antworten lässt sich die Tendenz ableiten, dass die Wahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Bendel und Sievers werden könnte.

So sagt Alois Peter (CDU, Herlazhofen), dass "aus meiner Sicht zwei Kandidaten in der engeren Wahl sind". Gleichwohl seien alle drei Bewerber "hoch qualifiziert, da ist eine Favoritenaussage nicht möglich". Die Veranstaltung in Horgenzell bewertet Peter als "sehr informativ". Man habe die Aussagen der Kandidaten hinterfragen und einen persönlichen Eindruck von jedem Bewerber gewinnen können. Die CDU-Fraktion werde nun intern beraten, letztlich fühlt sich Peter aber frei in der Wahl. "Ich lasse mir keinen Zwang auferlegen."

"Die Frage der Persönlichkeit wird die Wahl entscheiden", sagt Thomas Kellenberger (CDU, Aitrach). Fachlich seien alle drei Kandidaten ohne jeden Zweifel geeignet. Auf einen Bewerber festlegen, mag sich der Aitracher noch nicht. "Es war ein erstes Kennenlernen. Nun müssen zu den wichtigen Themen noch Einzelgespräche geführt werden." Etwa eine Woche vor dem Wahltermin könne er dann Näheres sagen.

"Hoch interessant und spannend" empfand Karl-Heinz Buschle (Freie Wähler, Bad Wurzach) die jeweils 90-minütige Kandidatenvorstellung. Alle drei Bewerber seien sehr gut vorbereitet gewesen und hätten sehr strukturiert ihre Ansichten vorgetragen. So ist Buschle "richtig happy", dass er eine gute Wahl habe. Festgelegt hat er sich noch nicht. Die Freien Wähler werden sich wie die CDU noch innerhalb der Fraktion austauschen, "und dann stimmt jeder so ab, wie er es für richtig hält", sagt der Bad Wurzacher.

Noch keine endgültige Entscheidung getroffen hat auch Hans-Peter Künst (Freie Wähler, Leutkirch). Einer aus dem Trio kommt allerdings für den Leutkircher "nicht in Betracht". Die Veranstaltung als solche lobt Künst. Es sei vernünftig gewesen, diese für alle Räte und Bewerber an einem Tag zu machen. Gleichwohl will er die Bewerber nochmals einzeln ansprechen, um sich ein abschließendes Bild zu machen.

Über die "sehr offenen Gespräche" hat sich auch Heinz Strubel (Grüne, Gebrazhofen) gefreut. Er wird sich zwischen Sievers und Bendel entscheiden, die beide auch im Vorfeld der Horgenzeller Veranstaltung bereits den Kontakt zur Grünen-Fraktion gesucht hatten. Zu Sommer, den Asylrechtsexperten aus Bayern, hat der Grüne eine klare Meinung: "Wer weiß, wie dort mit Asylbewerbern verfahren wird, der tut sich leicht... Ich freue mich, dass wir in Baden-Württemberg diese Menschen mit Offenheit empfangen."

Martin Bendel und Harald Sievers sind auch die Kandidaten, deren Wahl sich Julian Aicher (ÖDP, Rotis) vorstellen kann. Bei Herrn Sonntag habe er den Eindruck gewonnen, es sei eine "Bewerbung der Form halber. Er schien nicht so gut informiert." Bendel und Sievers seien dagegen "beeindruckende Kandidaten" mit Vor- und Nachteilen, sodass es noch offen sei, wen er wähle, so Aicher. "Mit beiden wäre der Landkreis gut aufgestellt", ist er überzeugt.

Von zwei guten Kandidaten spricht Peter Clement (SPD, Isny) – ohne Namen zu nennen. "Einer davon ist mein Favorit. Ich mache dabei keinen Hehl daraus, dass mir die Kenntnis von Land und Leuten sehr wichtig ist." Der Isnyer ist überzeugt davon, dass "ein guter Kandidat gewinnen wird", und ist froh über die Chance gewesen, alle drei "ausführlich und im kleineren Kreis kennenzulernen".

Daniel Gallasch (FDP, Leutkirch) konnte an der Veranstaltung nicht teilnehmen. Er spricht von "drei guten Kandidaten". Für den Liberalen ist es wichtig, "dass der künftige Landrat das Fingerspitzengefühl haben muss, für ein faires Miteinander zwischen Allgäu und Schussental zu sorgen, und gut mit den Menschen umgehen kann".

Auch Till Bastian (Die Linke, Isny) konnte an der Veranstaltung nicht teilnehmen.


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