Leutkirch / kam - Ein großes Lob hat die Heimatpflege Leutkirch bei ihrer Hauptversammlung von Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle erhalten. Trotz beträchtlicher Investitionen ist die Heimatpflege auch finanziell weiter handlungsfähig.
Henle lobte die Projekte der Heimatpflege und dankte in seinem Grußwort dem Vorstand unter Bürgermeister a.D. Georg Zimmer und der gesamten Heimatpflege für ihre Arbeit, den Einsatz und das Engagement. "Das Leprosenhaus ist inzwischen zu einem Vorzeigeobjekt geworden", sagte der Oberbürgermeister, "ebenso wie das Glasmacherdorf Schmidsfelden und das Museum im Bock".
Erinnerung an Otl Aicher
Die Heimatpflege hatte das zuletzt leer stehende, denkmalgeschützte Leprosenhaus am Siechenweg (Memminger Straße) von der Stadt in Erbpacht übernommen und in den vergangenen Jahren nach und nach hergerichtet. Inzwischen ist dort die Kunstschule Sauterleute eingezogen. Die Idee der Heimatpflege, im Leprosenhaus mit Design-Möbeln, Plakaten und Büchern auch an Otl Aicher zu erinnern fand OB Henle ausdrücklich begrüßenswert, schließlich sei Rotis früher ein Treffpunkt berühmter Leute gewesen. Auf diese Weise bleibe ein Stück Leutkircher Kulturgeschichte lebendig.
Henle lobte auch die Ausstellungen der Heimatpflege und des Stadtarchivs im Museum im Bock. Besonders erwähnte er die Ausstellung über den Ersten Weltkrieg, von der auch die Gäste aus den Partnerstädten sehr beeindruckt gewesen seien. Die Gäste aus Frankreich und Italien waren am Kinderfestdienstag ins Museum eingeladen worden, nachdem die Stadt den Kinderfestumzug wegen schlechten Wetters hatte absagen müssen.
Mehr Ausgaben als Einnahmen
Dem starken Einsatz eigener Mittel in den Umbau des Leprosenhauses ist es zuzuschreiben, dass die Heimatpflege im vergangenen Jahr etwa 12600 Euro mehr ausgegeben als eingenommen hat. Dies erläuterte der stellvertretende Vorsitzende Peter Feuerstein bei der Vorstellung des Kassenberichts. Feuerstein vertrat den erkrankten Kassier Rudolf Dentler.
Mit einem Kontostand von etwa 680000 Euro zum Jahresende bleibt der Verein weiterhin handlungsfähig – und immer wieder erhält die Heimatpflege auch zweckgebundene Spenden. So wird der Verein in diesem Jahr mit Spendengeldern die Kapelle im historischen Glasmacherdorf Schmidsfelden renovieren lassen.