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Leutkirch: Grünes Licht für Ferienpark

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Leutkirch / heb/win - Die Pressemeldung kommt am Freitag um 15.46 Uhr: "Die Finanzierung steht." Gemeint ist der Center Parcs auf dem Gelände des früheren Munitionslager nahe Urlau. Auf die Mitteilung der "Groupe Pierre et Vacances" reagiert prompt Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle. Erst kurz am Telefon: "Ja, es stimmt". Dann schriftlich. Um 16.01 Uhr verschickt er eine Pressemeldung und informiert zugleich die zum Teil völlig überraschten Mitglieder des Leutkircher Gemeinderats.

"Hurra", ruft Ortsvorsteher und Stadtrat Alois Peter (CDU) ins Telefon, als er von der guten Nachricht im SZ-Gespräch erfährt. "Das ist für uns eine Riesenfreude." Er habe zwar immer gehofft, aber bald nicht mehr daran geglaubt, dass der Ferienpark noch kommt. Nun müsse das Projekt weiter begleitet werden. "Egal was kommt, wir werden die Sache gemeinsam bewältigen", sagt Peter.

Nicht nur er erfährt durch die schnelle Nachfrage der "Schwäbischen Zeitung" von der Entwicklung, die Henle als "vorgezogenes Weihnachtsgeschenke für die Stadt und die Bevölkerung" und als "fulminanten Start in das anstehende Jubiläumsjahr" bezeichnet. Gelöst, einer großen Sorge befreit wirkt der Oberbürgermeister am Telefon. "Es passt alles zusammen, das ist eine runde Sache. Manchmal wird man eben doch dafür belohnt, wenn man ein Ziel nicht aus den Augen verliert." Auch Joachim Krimmer, der CDU-Fraktionschef, reagiert auf die Nachricht erst einmal fast ungläubig. "Das ist schön, wenn einem die Zeitung so eine positive Nachricht übermittelt", meint er und wird euphorisch. "Die Freude ist im ersten Moment riesengroß. Das ist eine gute Nachricht für die Stadt und die Region. Wir warten sehnsuchtsvoll, dass es bald losgeht. Das bringt uns einen großen Schritt voran."

Gottfried Härle, Fraktionschef des Bürgerforums, wirkt nicht ganz so überrascht. Die Buschtrommeln hätten zuletzt so etwas angedeutet, "nachdem es ja monatelang sehr ruhig geworden war". Härle bezeichnet die Sicherheit, dass der Ferienpark nun kommen wird, als "Gewinn und Herausforderung" zugleich für die Stadt und das Umland. "Wir müssen aber noch einige Hausaufgaben machen, trotz der geleisteten Vorarbeit", glaubt er. Härle erwähnt unter anderem die Nahinfrastruktur – Gehwege, Radwege, die Anbindung an Leutkirch. Wie zuvor schon Joachim Krimmer geht auch er davon aus, dass die Diskussion um die Belebung der Innenstadt jetzt ganz neue Akzente erhalten wird. Auch Henle hatte betont: "Die Stadtsanierung kann strategisch nun anders angegangen werden." Schließlich erhoffen sich sowohl Handel als auch die touristischen Einrichtungen durch die Ansiedlung des Ferienparks und die damit verbundene Investition von rund 255 Millionen Euro neuen Schwung, neue Dynamik.

Jochen Narr, der Fraktionschef der SPD, sagt im ersten Moment einfach nur "toll". Wahnsinnig spannend sei nun die Frage, "wie wir mit dieser Situation klarkommen". Narr hofft zudem, dass in dem Ferienareal auch Arbeitsplätze geschaffen werden können für Teilzeitkräfte oder gering Qualifizierte. Sein Stadtratskollege Bernd Schosser, Fraktionsvorsitzender der Unabhängigen freut sich ebenfalls über die "tolle Nachricht". Themen wie Wanderwege, Radwege, Aufenthaltsqualität und Fremdenverkehr müssten nun aber anders angegangen werden.

Unterzeichnet haben die Finanzierungsvereinbarung der Betreiber "Pierre et Vacances" und die französische Investmentgruppe "Eurosic". Henle: "Es gab zum Glück zuletzt vermehrt Anzeichen, dass es doch noch wie erhofft mit dem Vertrag vor Weihnachten klappen kann". Jetzt wird in der Stadtverwaltung nach einem Termin gesucht, um noch im Dezember in Leutkirch den Startschuss vor Ort zu geben.


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